Neu in Kino und StreamingWelche Filme sich lohnen – und welche nicht

Lesezeit: 3 Min.

Unfreiwilliges Pärchen der Nacht: Brad Pitt und George Clooney in „Wolfs“.
Unfreiwilliges Pärchen der Nacht: Brad Pitt und George Clooney in „Wolfs“. (Foto: Scott Garfield/AP)

Francis Ford Coppola hat sein Traumprojekt „Megalopolis“ endlich fertig. George Clooney und Brad Pitt streiten sich durch die Komödie „Wolfs“. Die Starts der Woche in Kürze.

Von David Steinitz, Tobias Kniebe, Philipp Stadelmaier, Anke Sterneborg, Kathleen Hildebrand, Sofia Glasl, Doris Kuhn

Das Land der tausend Weine

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Philipp Stadelmaier: José Luis López-Linares’ sonnendurchflutetes Porträt der Weinregion Rioja macht allzu hemmungslos Werbung für Land, Leute und großartige Weine. Dennoch erfährt man viel Interessantes über die Herstellung dieses „Märchens in einem Glas, das dich verrückt macht“. Verrückt werden Weinliebhaber auch beim Zuschauen, wenn das rubinrote Märchen mal wieder in den Gläsern tanzt und genossen wird. Weswegen man reuelos mit genießen und sich zum Film selbst ein Glas genehmigen sollte.

Die Kinder aus Korntal

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Doris Kuhn: Die evangelische Brüdergemeinde der Stadt Korntal betrieb ein Kinderheim, aus dessen Alltag mehrere der jetzt erwachsenen Insassen berichten. Sie reden von psychischer, physischer, sexueller Gewalt, weitere 148 Heimkinder bestätigten inzwischen die Anklagen. Reaktionen kommen vom Pfarrer, mit Bibelversen über Vergebung; von einer Juristin, die überlegt, ob die Opfer wohl lügen; von alten Korntaler Bürgern, die finden, so was müsste doch mal verjährt sein. Julia Charakter legt unter die vielen Interviews die trostlosesten Bilder deutscher Kleinstädte, und das ist es, was der Film zurücklässt: Empörung und Trostlosigkeit.

Die Schule der magischen Tiere 3

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Kathleen Hildebrand: Freuen sich 15-, 16-Jährige, wenn ihnen zwei schräge Typen vor der ganzen Klasse ein sprechendes Tier zuteilen? Oder besser: Würden sie zugeben, dass sie sich freuen? Sven Unterwaldt erzählt in Teil drei der Hitfilmreihe nach den Bestsellern von Margit Auer wieder flink und in grellen Farben. Das Drehbuch stolpert anfangs ein wenig über die Kluft zwischen den mittlerweile adoleszenten Figuren und der Grundschulmotivik von animierten, heiteren Seelentieren, die den Kindern beistehen. Der Schwung der zweiten Hälfte macht das wieder wett. Teil vier jedoch sollte sich für die Balance zwischen Coolness und Kuscheln etwas einfallen lassen.

Megalopolis

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Tobias Kniebe: Die Idee verfolgt ihn seit vierzig Jahren, immer wieder blieb der große Francis Ford Coppola stecken. Zuletzt aber verkaufte er einen Teil seiner Weingüter und nahm 120 Millionen Dollar in die Hand, um sein Traumprojekt „Megalopolis“ doch noch zu drehen. Ein Vermächtnis: Nur Kreativität und Kunst, glaubt der 85-Jährige, können die Welt noch retten – hier verkörpert durch den genialen Architekten und Erfinder Cesar Catilina (Adam Driver). Der baut gegen alle Feinde und Widerstände eine Zukunftsstadt, zeigt einer spätrömisch-verkommenen Metropole den Ausweg aus Zwist und Verfall. So sieht auch Coppola sein Wirken, so will er seinen Beitrag zur Zukunft leisten. Nur vergisst er dabei, was er in seinen Meisterwerken noch wusste – ein Genie, das innerlich nicht zerrissen ist, erzeugt im Kino nur Langeweile.

Never Let Go – Lass niemals los

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Anke Sterneborg: Die Welt der etwa zehnjährigen Brüder Nolan und Samuel ist eng gesteckt, ein düsteres Holzhaus im Wald, und ein um die Taille gebundener Strick, der ihren Radius festlegt. Eltern kreieren eine Welt für ihre Kinder, mit Regeln, Verboten und Grenzen, bis zu dem Moment, in dem diese beginnen, sich pubertär dagegen aufzulehnen. Gibt es da draußen eine echte Gefahr, oder existieren die Monstren nur im Kopf der Mutter (Halle Berry)? Alexandre Aja hat sich auf Horrorszenarien mit stark beschränkter Bewegungsfreiheit spezialisiert, an Orten, die er mit unheimlichem Sounddesign und ominösen Lichtverhältnissen stimmungsvoll düster auflädt. Gekonnt hält er Wahn und Wirklichkeit in der Schwebe, mit dem kindlichen Blick ringt auch der Zuschauer um Orientierung.

Rohbau

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Sofia Glasl: ​​Die Realität des Bauleiters Lutz ist provisorisch wie ein Jenga-Turm: Tagsüber muss er zahlungskräftige Investoren bei Laune halten und nachts karrt er Schwarzarbeiter aus Osteuropa auf die Baustelle. Dieses Konstrukt kommt ins Wanken, als einer der Handwerker bei einem Unfall stirbt und dessen Tochter Irsa nach ihm sucht. Nüchtern und elliptisch erzählt der Münchner Regisseur Tuna Kaptan in seinem Spielfilmdebüt aus dieser tristen Parallelwelt und macht den titelgebenden Rohbau zu einer durchlässigen Metapher für die Fassade der modernen Hustle Culture. Das erinnert in weiten Strecken an die hermetischen Filme der Berliner Schule, doch findet Kaptan in der unfreiwilligen Partnerschaft zwischen Lutz und Irsa immer wieder Momente der Hoffnung und Menschlichkeit.

Wolfs

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David Steinitz: George Clooney und Brad Pitt spielen zwei Fixer, die man ruft, wenn man in einer ausweglosen Situation nicht weiterweiß – zum Beispiel, wenn plötzlich eine Leiche im Hotelzimmer liegt und man nicht verdächtigt werden will. Allein, solch ein Fixer arbeitet am liebsten allein. Weshalb die beiden eher mäßig glücklich sind, als sie gemeinsam in einen Fall verwickelt werden. Clooney und Pitt sind – wie immer – ein wunderbares odd couple. Auch wenn Regisseur Jon Watts nicht durchgehend das Niveau des lustigen Anfangs halten kann, ist diese Komödie ein kurzweiliger Spaß (Apple TV+, ab 27. September).

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Francis Ford Coppola
:„Ich kann die Zeit anhalten“

Francis Ford Coppola hat über 40 Jahre an seinem Traumprojekt „Megalopolis“ gearbeitet. Ein Gespräch über die Qualen des Filmemachens, den Vorwurf, er habe sich am Set ungebührlich verhalten, und den Tod seiner Frau Eleanor.

SZ PlusInterview von David Steinitz

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