Neu in Kino & Streaming:Welche Filme sich lohnen – und welche nicht

Lesezeit: 3 Min.

Gespenst auf der Suche nach einer Großfamilie: „Elli – Ungeheuer geheim“. (Foto: dpa)

Sean Penn und Dakota Johnson fahren Taxi in „Daddio – Eine Nacht in New York“. Und ein einsames Gespenst sucht Anschluss im Trickfilm „Elli – Ungeheuer geheim“. Die Starts der Woche in Kürze.

Von Susan Vahabzadeh, Fritz Göttler, Martina Knoben, Doris Kuhn, Sofia Glasl

A Quiet Place: Tag eins

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Susan Vahabzadeh: Was tut jemand, der weiß, dass ihm nicht mehr viel Zeit bleibt? Die New Yorker Schriftstellerin Sam hat sich entschieden, allen im Hospiz außer ihrem Kater Frodo mit aggressiv schlechter Laune zu begegnen. Und dann, als aus einem Blitzgewitter am Himmel spinnenartige Monster auf die Stadt hinunterspringen und alles zerstören, tut sie das Menschlichste, was man sich vorstellen kann: Sie rettet eine verlorene Seele. Ganz leise allerdings, weil die Aliens nicht sehen können, aber ungeheuer gut hören. Michael Sarnoskis Horrorthriller ist das Prequel zu den beiden Filmen von John Krasinski, und mit Katze und der großartigen Lupita Nyong’o hat er der Reihe noch einmal ein neues Level an Spannung und Emotion hinzugefügt. Die Details der Invasion der blinden Körperfresser aus dem All versteht man am Ende allerdings immer noch nicht.

Daddio – Eine Nacht in New York

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Martina Knoben: Ein Taxifilm. Dakota Johnson ist der Fahrgast, Sean Penn ihr Driver. Im Spielfilmdebüt von Christy Hall fahren sie vom Flughafen JFK nach Midtown Manhattan und kommen ins Gespräch. Er ist ein älterer Macho alter Schule, sie eine junge IT-Expertin. Der unsichtbare Dritte im Auto ist ihr Lover, der mal anzügliche, mal liebe Textnachrichten schickt. Weil ein Unfall sie ausbremst, dauern Fahrt und Film 90 Minuten, das könnte langweilig sein, schließlich wird immer nur geredet: über die Omnipräsenz von Handys und Apps, die Unterschiede zwischen Männern und Frauen, über ihre Kindheit und seine Ehe… Weil die Darsteller und Dialoge richtig gut sind und die Geschlechterhierarchie nicht so eindeutig, wie sie scheint, fährt die Zuschauerin aber sehr gerne mit. 

Déserts – Für eine Handvoll Dirham

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Doris Kuhn: Zwei marokkanische Geldeintreiber fahren durch den verlassenen Süden ihres Landes, besuchen bitterarme Schuldner und nehmen ihnen noch das letzte Schaf ab. Ihre Funktion als Handlanger des Kapitalismus ist ihnen durchaus bewusst, wobei Faouzi Bensaidi das gern komödiantisch interpretieren will. Nach viel Lakonie verändert er die Satire zur Tragödie, es entsteht eine Art Wüsten-Western, der aber kaum Schwung in die Bedrückung bringt.

Die Gleichung ihres Lebens

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Martina Knoben: Marguerite ist ein Mathe-Nerd, wie er immer wieder in Drehbüchern steht: superschlau und eine Wonder Woman der Zahlen, sozial aber unbeholfen bis zum Verdacht der Autismus-Spektrum-Störung. Dass der Film von Anna Novion trotz des bekannten Musters Spaß macht, liegt an der tollen Ella Rumpf (bekannt aus „Raw“), die Marguerite als gleichzeitig selbstbewusste und verletzliche, spröde und doch attraktive junge Frau spielt. Nach einem schweren Fehler in ihren Berechnungen flieht die Elite-Studentin aus dem Uni-Betrieb, öffnet sich (ein wenig) der Welt und holt Entwicklungsschritte nach: Wie sie etwa einem Fremden auf der Straße nachgeht, um auf ihre extrem pragmatische Art befriedigenden Sex herbeizuführen, ist sehr, sehr lustig und befreiend. Der Nerd … die Nerd – das macht eben einen Riesenunterschied.

Elli – Ungeheuer geheim

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Fritz Göttler: Chamberlain, so nennt sich Ellis Onkel (also: Kammerherr), die beiden gehören offenbar zu den letzten existierenden Gespenstern dieser Welt, im Zeichenfilm von Piet De Rycker, nach dem Buch von Klaus Baumgart. Elli träumt von einer großen Familie, wie sie auf den alten Gemälden in ihrer Geistervilla zu sehen ist. Chamberlain wird von Drohnen geschnappt und in einen riesigen Turm gebracht, wo er wie alle gefangenen Monster digitalisiert wird! Diese neue Dimension des Horrors bleibt in ihrer eckigen Abstraktion ein wenig blass, der Film nimmt aber richtig Fahrt auf, als Elli, beim Versuch, den Onkel zu befreien, sich mit altgedienten Monstern zusammentut, einem femininen Yeti, einem frankensteinischen Burschen und einem senilen Vampir mit Wackelgebiss.

Fancy Dance

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Sofia Glasl: Vermisstenanzeigen sind in den indigenen Reservaten an der Tagesordnung, ebenso die Gleichgültigkeit der Polizei. Die ehemalige Drogendealern Jax macht sich deshalb selbst auf die Suche nach ihrer Schwester. Die hatte Tochter Roki versprochen, mit ihr gemeinsam am bevorstehenden Grand Nation Powwow teilzunehmen, dem größten indigenen Treffen Nordamerikas. Mit Blick für Details erzählt Filmemacherin Erica Tremblay aus dem oft perspektivlosen Leben im Reservat, aber auch vom Halt, den die jahrhundertealte Kultur der Community gibt. Lily Gladstone, kürzlich für „Killers of the Flower Moon“ für einen Oscar nominiert, glänzt als verbitterte Jax, kann aber nicht viel gegen die behäbige Sozialdrama-Inszenierung ausrichten (Apple TV+, ab 28.6.).

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