Burning Days
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Philipp Stadelmaier: Etwas formelhafter, aber bildgewaltiger und spannender Thriller, in dem ein junger Staatsanwalt (Selahattin Paşalı) in die anatolische Provinz kommt, wo er in politische Kämpfe um ein Wasserprojekt verstrickt wird - und in einen Vergewaltigungsfall. In Emin Alpers Film tun sich Löcher in der Landschaft und der Erinnerung des Protagonisten auf, wie Metaphern für den Zustand einer Welt, die unaufhaltsam in Männergewalt, Selbstjustiz und Populismus versinkt.
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Léonardo Kahn: Dokus über Landwirtschaft bieten oft wenig Materie zur Reflexion. Der Bauer pflanzt eine Kartoffel, zieht die Knollen ein halbes Jahr später wieder raus, fertig. "Das Kombinat" ist eine Ausnahme. Der Regisseur Moritz Springer begleitet über neun Jahre zwei Männer, die in der Nähe von München eine solidarische Landwirtschaft gründen: das "Kartoffelkombinat". Da der eine den Betrieb ausbauen will, der andere den Kreis hingegen klein halten möchte, kommt es auf dem Acker zum Eklat. Der Film handelt eben nicht nur von Knollen und Rüben, sondern auch von Überzeugungen, die manchmal stärker sind als Freundschaft.
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Martina Knoben: Es ist ein gewaltiger und gewaltvoller Stoff. Nach dem gleichnamigen Bestseller von Julia Franck erzählt Barbara Albert von der begabten jungen Helene (großartig: Mala Emde), die es ins Babylon Berlin der wilden Zwanziger verschlägt, bis sie als Halbjüdin im Dritten Reich ihre Identität verleugnen muss und in einer brutalen Ehe mit einem Nazi landet. Leserinnen des Buches wird vieles bekannt vorkommen, der Film lässt kaum eine Station des Buches, einen Schicksalsschlag Helenes aus. Weniger wäre deutlich mehr gewesen. Zudem verändert Albert entscheidende Details der Geschichte, so wird eine Erzählung weiblicher Selbstermächtigung daraus. Wer's glaubt.
Das Nonnenrennen
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Fritz Göttler: Gütiger Himmel, was für ein Film! Das französische Kino ist bei uns vor allem durch Nouvelle-Vague-nahe Werke präsent, nur selten schafft es reiner Klamauk auf unsere Leinwände. Im Film von Laurent Tirard wollen die Schwestern eines kleinen Provinzklosters sich um ein Altenheim kümmern, aber das Geld, das sie dafür bräuchten, hat die Gemeinde als Siegprämie in ein Radrennen gesteckt. Also muss eine Schwester dieses Rennen gewinnen. Bei den Vorbereitungen wird kräftig geflucht, gepurzelt, geschmiert. Und plötzlich taucht eine Nonnen-Konkurrenz auf, ehrgeizig und auf dem Vélo absolut virtuos: Schwester Josephine der Erlösung.
Paw Patrol: Der Migthy Kinofilm
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Kathleen Hildebrand: Für kleine Kinder mag dieser Film über die beliebten Rettungshunde, die Superkräfte entwickeln, wie das sonst verbotene Glas Cola sein: aufregend, aufputschend, genau das, was sie wollen. Erwachsene aber seien gewarnt. Callan Brunkers Animationswerk hält über 90 Minuten ein dermaßen hohes Erregungslevel, dass man vor dem Kinobesuch nicht nur auf jegliches Koffein verzichten, sondern möglichst auch einen Thermos-Flachmann mit Kamillentee in den Saal schmuggeln sollte.
Rose - Eine unvergessliche Reise nach Paris
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Fritz Göttler: Inger ist krank und lebt in einem Heim, den Wechsel ihrer Stimmungen kann sie nur mühsam kontrollieren. Ihre Schwester und deren Mann wollen ihr helfen, mit einer Busreise nach Paris - dort hat sich vor vielen Jahren die junge Inger verliebt. Dass der Mann sie verließ, hat dann ihre Schizophrenie ausgelöst. Im Bus erklärt sie den Mitfahrern offen ihre Lage, und nicht jeder von denen kommt mit dieser Inklusion zurecht. Niels Arden Oplev hat ein bewegendes Melodram geschaffen, mit viel Feelgood-Stoff. Sofie Gråbøl, bekannt als Kommissarin Lund, ist wunderbar als Inger, ein schönes schmales Gesicht, auf dem manchmal kaum merklich ein glückliches Lächeln aufblitzt. Inger leidet selbst unter ihren heftigen Ausbrüchen. Ich will dich erwürgen, schleudert sie denen, die sie mag, entgegen, und die richtige Antwort darauf ist: Aber nicht heute.
Schlamassel
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Anna Steinbauer: "Du bist viel zu in Ordnung, ich bin's nicht." Diese Ansage macht Johanna ihrem Kollegen und Verehrer Dirk. Eher planlos und unambitioniert schlurft die 32-jährige Protagonistin aus Sylke Enders' Film siebeneinhalb Jahre nach der Wende durch das winterlich trostlose Brandenburger Provinznest. Sie arbeitet als Fotografin bei der Lokalzeitung und hat ein schwieriges Verhältnis zu sämtlichen Familienmitgliedern. Als ihre Oma stirbt, spürt Johanna zufällig eine ehemalige KZ-Aufseherin auf und entdeckt erschreckend viele Parallelen zu ihrer eigenen Familiengeschichte. Die Tragikomödie ist so unnahbar, schräg und facettenreich wie ihre tolle Protagonistin, gespielt von Mareike Beykirch. Irgendwie anstrengend, aber besonders.
Something In The Dirt
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Sofia Glasl: Zwar ist der fünfte gemeinsame Film des Genre-Duos Justin Benson und Aaron Moorhead während der Covid-Lockdowns entstanden, doch die Klaustrophobie dieses Kammerspiels entsteht vielmehr in den Köpfen der beiden Protagonisten. Alles beginnt damit, dass der Quarz-Aschenbecher des vorbestraften Levi plötzlich anfängt zu schweben und merkwürdig zu leuchten. Mit seinem Nachbarn John, einem Mathelehrer mit evangelikalen Weltuntergangsfantasien, will er einen Dokumentarfilm machen, um das übernatürliche Phänomen zu ergründen. Die beiden verstricken sich in immer absurdere Theorien und so wird das angenehm verschwurbelte Science-Fiction-Kopfkino dieser Slacker-Comedy zu einem gewitzten, wenn auch etwas zu langatmigen Meta-Kommentar auf Online-Verschwörungserzählungen.
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Andrian Kreye: Die besten Metaphern für das Rätsel der künstlichen Intelligenz lieferte bisher das Kino. In der Regel waren das Dystopien. "The Creator" von "Star Wars: Rogue One"-Regisseur Gareth Edwards ist eine Ausnahme. Er stellt andere Fragen. Sind wir Menschen wirklich die moralisch überlegene Spezies? Haben Androiden Anspruch auf Grundrechte? Wer ist Aggressor, wer Opfer? Außerdem liefert er ein Sci-Fi-Epos, für das man keine Vorkenntnisse in esoterischen Comic-Kosmen braucht. Eine Wohltat.
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Gerhard Matzig: Regisseur Marc Rothemund erzählt von einem autistischen Zehnjährigen, der mit seinem Vater den Fußball entdeckt. Als Medizin. Fremde Menschen, Enge und Lautstärke in Hexenkesseln: Das ist nicht das, was Autisten brauchen. Am Ende aber rebelliert man nicht gegen alles, was normal ist, sondern für alles, was so ist - wie es eben ist. Ein berührender Film, humorvoll, ernsthaft und stark.