Neu in Kino & Streaming:Welche Filme sich lohnen – und welche nicht

Lesezeit: 3 Min.

Stehlen wie immer allen die Schau: die gelben Minions in „Ich – Einfach unverbesserlich 4“. (Foto: dpa/Universal)

Scarlett Johansson und Channing Tatum wollen in der Komödie „To the Moon“ ins All. Und die Minions verursachen mal wieder Chaos in „Ich – Einfach unverbesserlich 4“. Die Starts der Woche in Kürze.

Von Fritz Göttler, Susan Vahabzadeh, Josef Grübl, Johanna Adorján, Joachim Käppner, Philipp Stadelmaier

Ein kleines Stück vom Kuchen

YouTube

Die SZ-Redaktion hat diesen Artikel mit einem Inhalt von YouTube angereichert

Um Ihre Daten zu schützen, wurde er nicht ohne Ihre Zustimmung geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte von YouTube angezeigt werden. Damit werden personenbezogene Daten an den Betreiber des Portals zur Nutzungsanalyse übermittelt. Mehr Informationen und eine Widerrufsmöglichkeit finden Sie untersz.de/datenschutz.

Johanna Adorján: Das iranische Kino muss normalerweise immer lügen. Frauen dürfen nie ohne Kopfbedeckung zu sehen sein, nicht mal in ihren eigenen vier Wänden. Es ist eine riesige Farce, weil die Machthaber das so befehlen. Die Regisseure Maryam Moghaddam und Behtash Sanaeeha haben es nun gewagt, heimlich einen Film zu drehen, der erstmals mit dieser Regel bricht. „Ein kleines Stück vom Kuchen“, undercover in Teheran gedreht, erzählt von einer einsamen alten Frau, die loszieht und sich einen Mann aufgabelt. In Teheran! In einem iranischen Film! Es ist ein nur oberflächlich ruhiger Film, unter dessen Oberfläche es spürbar brodelt, was ihn sehr aufregend macht. Ein so tollkühner wie wunderschöner Akt des Widerstands (eine ausführliche Rezension zum Film lesen Sie hier).

Führer und Verführer

YouTube

Die SZ-Redaktion hat diesen Artikel mit einem Inhalt von YouTube angereichert

Um Ihre Daten zu schützen, wurde er nicht ohne Ihre Zustimmung geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte von YouTube angezeigt werden. Damit werden personenbezogene Daten an den Betreiber des Portals zur Nutzungsanalyse übermittelt. Mehr Informationen und eine Widerrufsmöglichkeit finden Sie untersz.de/datenschutz.

Joachim Käppner: Ein Film über Adolf Hitler (Fritz Karl) und seinen „Propagandaminister“ Joseph Goebbels (Robert Stadlober), den diabolischen Zuchtmeister des deutschen Gemüts. Es geht um die Kunst der Verführung, aber auch um die eitlen Machtkämpfe unter den Granden der NS-Diktatur. Regisseur Joachim A. Lang mischt Spielszenen mit manchmal schwer erträglichen Originalaufnahmen von jubelnden Massen, von vom Krieg verwüsteten Städten, von Erschießungskommandos. Ein Film, der zeigt, wie dünn der Firnis der Zivilisation ist (eine ausführliche Rezension zum Film lesen Sie hier).

Ich – Einfach unverbesserlich 4

YouTube

Die SZ-Redaktion hat diesen Artikel mit einem Inhalt von YouTube angereichert

Um Ihre Daten zu schützen, wurde er nicht ohne Ihre Zustimmung geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte von YouTube angezeigt werden. Damit werden personenbezogene Daten an den Betreiber des Portals zur Nutzungsanalyse übermittelt. Mehr Informationen und eine Widerrufsmöglichkeit finden Sie untersz.de/datenschutz.

Josef Grübl: Die Tiktokisierung des Kinos geht mit dem jüngsten Animationsabenteuer aus dem Hause Illumination in die nächste Runde: Chris Renaud erzählt die Geschichte des Ex-Bösewichts Gru gewohnt rasant weiter, die unvermeidlichen Minions stehlen ihm wie immer die Schau. Neu hinzu kommen ein Kakerlaken-Influencer, eine Mädchen-Erpresserin, ein wild gewordener Dachshund, ein Kardashian-Klon und viele mehr. Ach ja, und die Minions mutieren zu Anti-Superhelden. Ist natürlich viel zu viel für einen Film und kannibalisiert sich auch irgendwann selbst, sorgt aber für einen Overload an Chaos, Spaß und Anarchie (eine ausführliche Rezension zum Film lesen Sie hier).

Madame Sidonie in Japan

YouTube

Die SZ-Redaktion hat diesen Artikel mit einem Inhalt von YouTube angereichert

Um Ihre Daten zu schützen, wurde er nicht ohne Ihre Zustimmung geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte von YouTube angezeigt werden. Damit werden personenbezogene Daten an den Betreiber des Portals zur Nutzungsanalyse übermittelt. Mehr Informationen und eine Widerrufsmöglichkeit finden Sie untersz.de/datenschutz.

Philipp Stadelmaier: Isabelle Huppert spielt eine französische Schriftstellerin, die anlässlich der Neuauflage ihres ersten Romans nach Japan reist. Dort empfängt sie ihr japanischer Verleger, dem sie näherkommt, und der Geist ihres toten Mannes (August Diehl), von dem sie sich verabschiedet. Élise Girards schöner, klar und fantasievoll fotografierter Film hat nur den Kunstfehler, dass Diehls Phantom zu ätherisch bleibt, um dem Schmerz der Autorin eine körperliche Form zu verleihen (eine ausführliche Rezension zum Film lesen Sie hier).

Nataschas Tanz

YouTube

Die SZ-Redaktion hat diesen Artikel mit einem Inhalt von YouTube angereichert

Um Ihre Daten zu schützen, wurde er nicht ohne Ihre Zustimmung geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte von YouTube angezeigt werden. Damit werden personenbezogene Daten an den Betreiber des Portals zur Nutzungsanalyse übermittelt. Mehr Informationen und eine Widerrufsmöglichkeit finden Sie untersz.de/datenschutz.

Fritz Göttler: Daantje ist ein Junge aus einer kaputten Familie, der lieber schweigt und schaut, und meistens eine Mütze über den Kopf gezogen hat. Er wird abgeschoben in eine religiöse Erziehungsanstalt. Natascha hatte als Kind Tanzunterricht – sie sollte den Traum ihrer Mutter erfüllen, die aus der Ballettschule geschmissen wurde – und jobbt nun als Kellnerin, sie hat einiges durchgemacht mit den Männern. Aber: Ich bin keine Hure. Sich trennen, sagt sie, bedeutet ein klein wenig sterben. Ein filmischer valse triste … zwei suchen nach ihrem Platz in der Welt im neuen Werk von Jos Stelling, in beklemmend schönem Schwarz-Weiß gefilmt, wie es sich für ein Märchen von heute gehört. Natascha (Anastasia Weinmar) will zurück in die Kindheit, nach Rubzowsk in Sibirien, auf die Datscha ihrer Großmutter. Ein buckliges Männchen soll ihnen den Weg weisen.

To The Moon

YouTube

Die SZ-Redaktion hat diesen Artikel mit einem Inhalt von YouTube angereichert

Um Ihre Daten zu schützen, wurde er nicht ohne Ihre Zustimmung geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte von YouTube angezeigt werden. Damit werden personenbezogene Daten an den Betreiber des Portals zur Nutzungsanalyse übermittelt. Mehr Informationen und eine Widerrufsmöglichkeit finden Sie untersz.de/datenschutz.

Susan Vahabzadeh: Nix für Faktenfüchse. Die New Yorker Super-Marketing-Strategin Kelly (Scarlett Johansson) wird 1968 engagiert, um den Amerikanern die Nasa wieder ans Herz zu legen, weil sonst der Wettlauf um die Mondlandung nicht zu gewinnen ist – und dann verfilmt sie in einem verlassenen Hangar eine Fake-Mondlandung und verliebt sich unterwegs in Cole (Channing Tatum), der die Apollo-Mission leitet. Greg Berlanti hat daraus eine Screwball-Komödie gemacht, die Verschwörungstheoretikern einiges Kopfzerbrechen bereiten wird. Sie hätte sogar richtig gut werden können, wäre Tatum Johansson ebenbürtig. Sie ist dann trotzdem clever, wunderschön anzusehen und hat einen großartigen Soundtrack. Und sie hat sogar zeitgenössische Relevanz: Eine Lüge ist auch dann noch eine Lüge, wenn sie allen nützt.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusInterview mit Robert Stadlober
:„Damals waren die Nazis leichter zu erkennen als heute“

Schauspieler Robert Stadlober über seine Rolle als Joseph Goebbels im Film „Führer und Verführer“, seine linksradikale Antifa-Jugend und den frühen Ruhm mit „Crazy“.

Interview von David Steinitz

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: