Neu in Kino & Streaming:Welche Filme sich lohnen – und welche nicht

Lesezeit: 3 Min.

Buh! Schrecktraining mit Werwolf Freddy, dessen pinkfarbene Haare den Horrorgesamteindruck leider etwas dämpfen. (Foto: -/dpa)

Die Monster sind wieder los im Trickfilm „200 % Wolf“. Und Viggo Mortensen erforscht in „The Dead Don’t Hurt“ den Wilden Westen. Die Starts der Woche in Kürze.

Von Fritz Göttler, Anke Sterneborg, Sofia Glasl, Philipp Stadelmaier, Christiane Lutz

200 % Wolf

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Fritz Göttler: Das zweite Abenteuer mit dem jungen Freddy, der sich bei Mondlicht in einen Werwolf verwandelt, leider nicht richtig furchterregend, sondern als ein weißer Pudel mit pinkfarbenem Haar. Um das zu ändern (und endlich Achtung bei seiner Wolfshorde zu erringen), ruft er die Mondgötter an. Das klappt nicht hundertprozentig: Freddy schaut als little bad wolf, dank seiner Farben, immer noch eher niedlich aus, und versehentlich wurde bei dem faulen Zauber der Mondgeist-Winzling Mopo auf die Erde gebeamt, den es also schleunigst zurückzubefördern gilt. Wozu Freddy die Hilfe einer verbannten Hexe sucht … Die Buchvorlage ist von der Australierin Jane Lyons, auch Regisseur Alexs Stadermann ist Australier. Sein Film ist rasant und poppig und chaotisch, aber die aufdringliche fette Fledermaus (die ebenfalls allen Vorstellungen einer solchen Horrorfigur widerspricht) muss man einfach ins Herz schließen.

Longlegs

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Sofia Glasl: Frisch gebackene FBI-Agentin jagt Serienmörder, gerät tief in die verquere Gedankenwelt des Killers und muss ihn im Alleingang überführen. Filmemacher Oz Perkins setzt in seinem Psychothriller auf bekannte Erzählmuster, wird dabei jedoch alles andere als banal. „Longlegs“ bewegt sich irgendwo zwischen „Das Schweigen der Lämmer“, „Sieben“ und „Zodiac“. Das funktioniert deshalb so gut, weil Perkins, dessen Vater einst das Muttersöhnchen Norman Bates in „Psycho“ spielte, seinen Figuren gewaltige Familien-Traumata mitgibt. Nicolas Cage verstört als kindlich säuselnder Killer und Hauptdarstellerin Maika Monroe beweist als Agentin Lee Harker einmal mehr, dass sie zu den wichtigsten Genre-Darstellerinnen ihrer Generation gehört.

Paris Paradies

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Philipp Stadelmaier: In Marjane Satrapis Pariser Episodenfilm suchen unter anderem Monica Bellucci, André Dussollier und Rossy de Palma ihr Glück, während sie versuchen, dem Tod von der Schippe zu springen. Das klappt mal besser und mal schlechter, da selbst in diesem Pariser Postkartenuniversum der Tod unausweichlich ist. Außerdem durchdringt eine tiefe Depression den Kitsch, was aus dem Paradies endgültig ein verlorenes macht. Bewohnen muss man es trotzdem weiterhin. Ein zweifelhaftes Vergnügen.

The Dead Don’t Hurt

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Christiane Lutz: Wie man eine Liebesbeziehung ungefähr auf Augenhöhe führt, während es 1860 ist und man im Wilden Westen in Nevada lebt, wo die Dinge normalerweise mit Geld oder einem Pistolenschuss gelöst werden, wo Frauen Allgemeingut sind wie das Land, das man sich einfach nehmen durfte, das erzählt die Geschichte von Vivienne und Olsen. Für das eigenwillig schöne Western-Drama „The Dead Don’t Hurt“ hat Viggo Mortensen nicht nur das Buch geschrieben und Regie geführt, sondern neben Vicky Krieps auch die zweite Hauptrolle gespielt.

The Instigators

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Fritz Göttler: Einer der eigenwilligsten, verrücktesten heist movies der letzten Zeit, dunkler und absurder und melancholischer als „Ocean’s Eleven“, in dem Matt Damon und Casey Affleck schon mal zusammen agierten. Bei dem großen Coup geht es hier dummerweise um Politik – Bürgermeisterwahl in Boston –, das heißt, es läuft ziemlich viel ziemlich schief. Affleck, der am Drehbuch mitschrieb, und Damon sind bald auf der Flucht, vor den frustrierten Komplizen und auch vor einem Spezial-Cop, den der trumpeske korrupte Politiker Ron Perlman losschickt. Doug Liman inszeniert lange Momente von Ausweglosigkeit und gewaltige Autoverfolgungen, in denen Legionen von Wagen sich gegenseitig ausschalten und auf der Strecke bleiben. Du fühlst dich verlassen und allein, analysiert Hong Chau, die Psychiaterin, die als Geisel dabei ist, den angeschossenen Affleck – und das magst du. Matt Damon dagegen weiß: Montreal ist eine schreckliche Idee …

Touch

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Anke Sterneborg: Während am Anfang der Pandemie alle schauen, dass sie noch nach Hause kommen, zieht es den betagten Witwer Kristofer in die Ferne, auf den Spuren einer großen verlorenen Jugendliebe nach London und Japan. Nach skurrilen Geschichten aus der isländischen Heimat, wie „101 Reykjavik“ und einer Reihe zunehmend extremen Survivalgeschichten in „The Deep“ oder „Everest“, wechselt Baltasar Kormákur den Tonfall. Seine Verfilmung des gleichnamigen Romans von Ólafur Jóhann Ólafsson ist eine leise berührende Geschichte über eine von der Liebe befeuerte respektvolle Annäherung an die japanische Kultur und der nachdenkliche Versuch im Alter, an verpasste Möglichkeiten der Jugend anzuschließen, bevor es zu spät ist. Dem jungen Kristofer verleiht Palmi Kormákur, der Sohn des Regisseurs, scheu verträumten John-Lennon-Charme.

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