Neu in Kino & Streaming:Welche Filme sich lohnen - und welche nicht

Lesezeit: 3 min

Maja und Willi demolieren aus Versehen den Bienenstock in "Die Biene Maja - Das geheime Königreich". (Foto: dpa)

"Doctor Strange" und "Die Biene Maja" sind wieder da. Der Dokumentarfilm "Nawalny" ist ein Polithriller über den prominenten Putin-Kritiker. Die Starts der Woche in Kürze.

Von den SZ-Kritikern

Als Susan Sontag im Publikum saß

Susan Vahabzadeh: RP Kahl hat die berühmteste Podiumsdiskussion der Welt vom April 1971 nachgestellt - er selbst als Norman Mailer stellt sich vier Feministinnen, die ihn wegen seiner Thesen in "The Prisoner of Sex" auseinandernehmen, allen voran Germaine Greer (Saralisa Volm). Man weiß so genau, wer da wen angeschrien hat, weil damals Chris Hegedus und D. A. Pennebaker im Rathaussaal waren und "Town Bloody Hall" drehten. Aus der Auswahl der Momente, die hier nachgespielt werden, und den Diskussionen drumherum ergibt sich ein spannendes Bild des feministischen Diskurses der Gegenwart.

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Die Biene Maja - Das geheime Königreich

Eva Goldbach: Maja und Willi demolieren aus Versehen den Bienenstock und sollen voneinander getrennt werden. Viel Zeit, daran zu denken, bleibt nicht, denn sie müssen ein goldenes Ei in Sicherheit bringen. Dabei werden sie verfolgt von einer Käferfrau, die ohne Geweih nicht ernst genommen wird. Ihr Bruder könnte ihr etwas von seinem viel zu großen männlichen (Insekten-)Ego abgeben. Am Ende des Trickfilms von Alexs Stadermann und Noel Cleary gibt es eine Gesangsbattle mit Sasha, der den Bösewicht spricht, und auf einmal kitzeln sich alle. Die Kernbotschaft der Kult-Biene bleibt dabei erhalten: offen sein für Neues und miteinander reden.

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Doctor Strange in the Multiverse of Madness

Juliane Liebert: Benedict Cumberbatch hat als Doctor Strange große Probleme damit, eine junge Frau namens America vor einer unglücklichen Hexe zu beschützen, die eigentlich nur bei ihren verlorenen Kindern sein will. Was die übertragene Bedeutung davon ist, werden noch Generationen diskutieren - vermutlich hätte eine solide Psychotherapie das Ärgste einfacher verhindern können. Billiger als Sam Raimis Film wäre das noch dazu gewesen. Aber was soll man machen.

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Die Kunst der Stille - Marcel Marceaus Geheimnis

Anke Sterneborg: Wenn Aurélia Marceau von ihrem berühmten Vater, dem Pantomimen Marcel Marceau erzählt, dann scheint sie der Familientradition entsprechend jedes Wort parallel auch mit den Händen zu formen. Mit seiner berühmten Figur, dem melancholischen Clown Bip tourte Marceau um die Welt, arbeitete aber auch als Lehrer in der von ihm gegründeten Pariser Mimodrama-Schule gegen das Verschwinden seiner Kunst. Da ist es eine gute Idee, dass Maurizius Staerkle-Drux in seiner Dokumentation nicht nur das 2007 zu Ende gegangene Leben von Marcel Marceau rekapituliert, sondern auch zeigt, wie sein Schaffen weiter wirkt, in den drei Generationen seiner Familie, die eine Performance zu seinen Ehren entwickelt, als Therapie gegen Parkinson. Und auch dem gehörlosen Vater des Regisseurs, eröffnete die Kunst der Körpersprache neue Kommunikationsformen.

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Memoria

Fritz Göttler: Ein nächtlicher Erweckungsmoment, Tilda Swinton richtet sich im Bett auf, lauscht. Den seltsamen Bums, den sie seitdem immer wieder hört, sie allein und niemand sonst, versucht sie einem jungen Tontechniker im Studio exakt zu beschreiben, und er baut ihn ihr nach dieser Beschreibung mit seiner Apparatur nach. Natürlich geht es dann, wie immer in den Filmen des thailändischen Filmemachers Apichatpong Weerasethakul, bald hinaus in die Natur, diesmal in den Dschungel um Bogotá, zu archäologischen Grabungen. Wo Tilda Swinton Erfahrungen macht mit Empathie und Erinnerung. Der Film ist verstörend und komisch in einem, von Heiterkeit durchströmt und am Ende wahrlich abgehoben.

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Nawalny

Martina Knoben: Ein Politthriller, spannend und überraschend komisch, schließlich ist Alexej Nawalny ein cleverer, charismatischer Selbstdarsteller. Daniel Roher zeichnet in seiner Doku den Giftanschlag auf den prominenten Putin-Kritiker nach und verfolgt Nawalnys politische Aktivitäten in Deutschland, wo er 2020 untertauchte und nach den Schuldigen der Vergiftung suchte. Obwohl der Film kaum Neuigkeiten bietet, wirkt vieles unglaublich, wenn etwa Nawalny seine Mörder anruft und einer sich verplappert und den Giftanschlag zugibt. Faszinierend auch der Einblick in die Arbeit von Bellingcat, dem investigativen Recherchenetzwerk, das half, die Schuldigen zu überführen. Ein brandaktueller Film, ein Einblick in ein skrupelloses, manchmal dämlich agierendes System.

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Sigmund Freud

David Steinitz: Kein Dokumentarfilm über Freud, sondern mit Freud. Der französische Regisseur David Teboul rekonstruiert dessen Leben allein aus den überlieferten Schriften und Korrespondenzen, ohne Talking Heads und Expertengeschwafel. Dazu zeigt er seltene Archivaufnahmen und tastet sich wie ein Psychoanalytiker durch freie Assoziation an die Biografie seines Protagonisten heran. Überraschend sind die Erkenntnisse nicht, aber mit großer Liebe zum Detail erzählt, sowohl für Freudianer als auch für Neueinsteiger.

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Sun Children

Sofia Glasl: Beinahe ein Vierteljahrhundert nach seinem Oscar-Kandidaten "Kinder des Himmels" erzählt der iranische Filmemacher Majid Majidi wieder aus dem Leben vergessener Außenseiter in Teheran. In einer Schule für Straßenkinder lässt er berührenden Sozialrealismus und utopischen Abenteuerfilm aufeinanderprallen, wenn er den gewitzten Ali und seine drei Kumpels für einen Gangster im Schulkeller auf Schatzsuche gehen lässt. Die didaktisch angehauchte Botschaft, dass sich hier Bildung und Selbstvertrauen als wertvollster Fund entpuppen, verleiht dem Film angenehm viel Melodram und erdet die Utopie in der iranischen Realität.

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"Sigmund Freud" im Kino
:Auf der Couch

Der Dokumentarfilm "Sigmund Freud" erzählt das Leben seines Protagonisten mit dessen Werkzeug: der Psychoanalyse.

Von David Steinitz

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