Architecton
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Martina Knoben: Beton ist ein Klimakiller und hässlich obendrein: Darauf können sich heutzutage viele Menschen einigen, weshalb Victor Kossakovsky mit seiner Betonhasser-Doku weit offene Türen einrennt. Sein Film ist gleichzeitig eine Hymne auf Steine: Wie mächtige Gebirge gesprengt, Felsen zermahlen und zu Zement verarbeitet werden, das ist eine bildgewaltige Hymne und interessant. Die Häuser, die daraus gebaut werden, zeigt der Film aber nur als Ruinen, dabei setzt Kossakovsky Kriegs- und Erdbebenschäden (fahrlässig) gleich.
Als Kontrast sind antike Bauwerke zu sehen, deren Reste nach Jahrtausenden noch stehen. Und der Architekt Michele De Lucchi legt einen „magischen“ Steinkreis an. Im Ringen um klima- und menschenfreundlicheres Bauen führt das alles kein bisschen weiter.
Cranko
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Dorion Weickmann: Die Retro-Eleganz der Sechzigerjahre liefert den Hintergrund für das, was als „Stuttgarter Ballettwunder“ in die Annalen einging. Der Choreograf John Cranko entfachte im Schwabenland einen Gipfelsturm, der den Tanz für immer verändern sollte. Sam Riley spielt ihn mit jeder Faser seines Körpers, toll flankiert von heutigen Tänzern des Stuttgarter Ensembles. Ein ewig Strauchelnder, ein Zerrissener, ein Schwuler mit unstillbarer Liebessehnsucht, gezeichnet von Selbstzweifeln und Alkohol. Und doch ein Visionär und Gründer einer Schule, die bis heute fortbesteht. Regisseur Joachim A. Lang liefert mehr als einen nostalgischen Trip. Er beschwört das Mysterium des schöpferischen Akts: Inspiration, Kreation, Transzendenz.
Der wilde Roboter
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Anke Sterneborg: Wild ist dieser hilfsbereit höfliche Service-Roboter nicht unbedingt, eher unfreiwillig ausgewildert. Nach einem Taifun stürzt seine Lieferkiste auf eine kleine Insel, die nur von Tieren bewohnt ist. Eine Aufgabe findet er dort in Gestalt eines frisch geschlüpften, schwächlichen Gänsekükens, das mütterliche Fürsorge-Gefühle weckt. Mit dieser etwas anderen Robinsonade über Freundschaft, Solidarität und Toleranz führt Chris Sanders („Lilo und Stitch“, „Drachenzähmen leicht gemacht“) das Animationsstudio Dreamworks aus einer kreativen Talsohle, ohne die typischen Popkulturzitate, dafür mit viel Witz und Gefühl und originellen Details. Mit der Roboterdame, die eine kleine Schwester von Brad Birds „Iron Giant“ sein könnte, staunen, schmunzeln, fühlen und lernen kleine wie große Zuschauer.
Good Bye, Lenin! (Wiederaufführung)
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Anna Steinbauer: Pünktlich zum Tag der Deutschen Einheit läuft nach 21 Jahren Wolfgang Beckers tragische Komödie „Good Bye, Lenin!“ (2003) wieder in den Kinos. Darin versucht ein junger Daniel Brühl verzweifelt, seiner aus dem Koma erwachten Mutter den Fall der Mauer und die Wiedervereinigung zu verheimlichen, die sich in den acht Monaten vollzogen hat, während sie im Krankenhaus lag. Immer noch rührend verpackt der Film charmant die vom Sohn gefakte Perspektive auf die Ostdeutschen als Wendegewinner und die Wessis als Kapitalismus-Flüchtlinge. Ein sensibler Film über den Verlust von Heimat und über das Filmemachen, dessen Macht darin liegt, Bilder für die eigene Sicht der Welt zu erschaffen.
Joker: Folie à Deux
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Philipp Bovermann: Mit „Joker“ gelang es Todd Phillips 2019, einen künstlerisch herausragenden, berührenden und auf herrlich verwirrende Weise politischen Film zu drehen, eine Art anarchistisches Manifest im Superheldenkosmos. Das dann auch noch richtig, richtig viel Geld einspielte. Durch den Erfolg scheint bei ihm und weiteren künstlerisch Beteiligten das Selbstbewusstsein im selben Maß gestiegen zu sein, in dem die Lust, einen gefälligen, irgendwie erwartbaren Nachfolger zu drehen, abgenommen hat. Das Ergebnis ist ein Musical-Film, in dem Joaquin Phoenix und Lady Gaga – als Harleen „Lee“ Quinzel, Fans besser bekannt als Harley Quinn – Duette singen und ansonsten sehr wenig passiert, eine Art Revue des ersten Teils und seiner Motive mit den Mitteln des Broadway. Die gefährliche Energie des ersten Teils ist hier nur noch Zitat, Verhandlungsgegenstand.
Memory
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Tobias Kniebe: Zwei vom Leben Beschädigte finden zusammen und wieder Hoffnung. Sie (Jessica Chastain) war Missbrauchsopfer in ihrer Kindheit, ist alleinerziehend und übervorsichtig und dank der Anonymen Alkoholiker zwölf Jahre trocken. Er (Peter Sarsgaard) ist Mitte vierzig, aber schon dement. Damit das spannender wird, als es klingt, baut der oft düster gepolte mexikanische Autorenfilmer Michel Franco ein paar Wendungen ein – so wirkt sein Held zunächst wie ein Stalker. Das entfaltet seine Wirkung, erweist sich am Ende aber trotz toller Schauspieler als subtiler Fehler. Gerade das scheinbar schlau Konstruierte raubt der Geschichte die Glaubwürdigkeit und den emotionalen Kern, den sie so dringend bräuchte.
Power of Love
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Annett Scheffel: Saara und Robert sind ein junges Paar, das sich an der Neudefinition einer Beziehung jenseits von romantischen und sexuellen Rollenklischees versucht. Im Urlaub, mitten in der rauen Natur einer finnischen Insel, treten aber alte Frustrationen und Unsicherheiten an die Oberfläche. Regisseur Jonas Rothlaenders mutige und zeitgemäße deutsch-finnische Koproduktion begleitet das Paar bei ihrem intensiven, nicht immer unproblematischen Ringen zwischen heißer Erotik, kühlen Machtdynamiken und den kleinen, entscheidenden Fragen des Alltags. Komplexes Porträt über die Möglichkeiten und Grenzen einer modernen Beziehung.
Unendlicher Raum
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Fritz Göttler: Die kleine vorpommersche Stadt Loitz ist ein „Verliererort“, der nach der Wende ein Drittel seiner Bevölkerung verlor, die Breitbildkamera fängt im Film von Paul Raatz leere Straßen und bröckelnde Bürgerhäuser ein – auch Verfall kann malerisch sein. Annika und Rolando werden in die Stadt geschickt, Kulturvermittler aus Berlin und Venezuela, sie können natürlich nichts gegen den Wegzug machen, aber den Bleibenden helfen, neue Lebensfreude zu erlangen: eine Zukunftswerkstatt. Es wird entrümpelt, gekleistert, neu gemalt, dekoriert… Ein Musikfestival ist geplant, einer der Bürger denkt sich erstaunliche Musikinstrumente aus, ein anderer nimmt einen Schlager (und ein Video dazu) auf. Bürokratie ist nicht immer hilfreich. Dass Veränderung immer anfängt mit Selbermachen, das kann man in diesem Film auf schöne, sehr konkrete Art erleben.
Zone
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Anna Steinbauer: Eine junge Frau begibt sich auf eine mythische Wanderung durch den Harz und begegnet dort der eigenen Kindheit, der deutschen Vergangenheit sowie Zwängen, Hoffnungen, Strukturen und Visionen vom Leben in einer unterdrückten Gemeinschaft. Eine Storyline sucht man vergeblich in Christina Friedrichs künstlerisch ambitioniertem Film, der mehr Gedicht als Narration ist und seine Protagonistin mitsamt Zuschauer in eine sinnesberauschende Traumreise verwebt. Leider so verrätselt und bedeutungsschwanger, dass es teilweise anstrengend ist, dieser Körper- und Landschaftserkundung zu folgen. Vielleicht aber auch egal, die Musik fesselt. Und wer hat sonst schon jemals ein auf dem Parkett tanzendes Schwein gesehen?