Wer die deutsche Erfolgsserie "4 Blocks" gesehen hat, erkennt in dem Drama von Hauptdarsteller Kida Khodr Ramadan einiges wieder: organisiertes Verbrechen, Gangster, Berlin, Migration, komplizierte Familien, all das taucht in seinem Solo-Regiedebüt wieder auf. Diesmal aber in ganz lieb: 15 Jahre saß Nabil, gespielt von Ramadan selbst, wegen Polizistenmord im Gefängnis - ohne das Verbrechen begangen zu haben. Als er aus dem Knast kommt, ist er so gut wie tot, Krebs im Endstadium. Wer hätte da kein Mitleid? Dann wird das Ganze zur Cinderella-Story: Nabil erfährt, dass er eine 17-jährige Tochter hat (grandios: Emma Drogunova), mit der er nach Berlin abhaut, wo sich die beiden verstehen lernen. Dass der Film versucht, sowohl deutsches Indie-Wohlfühlkino als auch harter Straßenstreifen zu sein, klappt trotz Starbesetzung nur so halb.