Manchmal ist das irgendwie lachhaft, heute, wenn man die alten Stasi-Akten liest. Die Spießigkeit ihrer Vorstellungen, die Hartnäckigkeit, mit der sie diesen Vorstellungen die Wirklichkeit der DDR anpassen wollten. Ein Künstlerhof auf dem Lande, das kann nur jede Menge Nackerter bedeuten, also schreibt man die in die Akte. Erika Stürmer-Alex und Christine Müller-Stosch schütteln den Kopf, als sie sehr viel später diese Akte durchblättern, Nackte hatte es nicht gegeben auf ihrem Hof im Oderbruch. Therese Koppe filmt sie in ihrem Alltag heute, zu dem auch das Erinnern gehört: Auch in der DDR war das Frausein, künstlerisch zumal, ein Handicap. Erika Stürmer-Alex trägt ihre großen Leinwände - abstrakt, also verdächtig - durch das Zimmer wie Möbelstücke. Wieso, fragen die Frauen, ist der Blick auf die DDR so grau bestäubt ...