Sachbücher für Kinder:Jenseits von Winnetou

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Der Illustratorin Nat Cardozo geht es in ihrem Buch „Origins“ um die tiefe Verbundenheit indigener Gemeinschaften mit ihrer natürlichen Umgebung. (Foto: Nat Cardozo/Nat Cardozo)

Zwei neue Sachbücher für junge Leser erkunden indigene Kulturen – und zeigen deren Vielfalt jenseits aller Klischees.

Von Harald Eggebrecht

Ohne Zweifel, es ist schwierig geworden, über exotische Welten und ihre Ureinwohner zu schreiben und zu sprechen, denn das bislang gebräuchliche Vokabular ist meist kolonialistisch, oft rassistisch oder zumindest von Herablassung kontaminiert. Folglich wird kaum mehr von „Indianern“ gesprochen, wenn von den Erstbesiedlern Nord- und Südamerikas die Rede ist. Heike Bungert, Professorin in Münster und ausgewiesene Kennerin der nordamerikanischen Geschichte unter besonderer Berücksichtigung „indianischer“ Geschichte, hat in ihrem 2020 erschienen Buch „Die Indianer. Geschichte der indigenen Nationen in den USA“ zur Frage nach der Bezeichnung der Erstbewohner Folgendes angemerkt: „Der Ausdruck ‚Indianer‘ stammt von Christopher Columbus, der glaubte, er sei in Indien angekommen. Während als deutsche Bezeichnung weiterhin ‚Indianer‘ gängig ist, herrschte in den USA lange der Begriff ‚Native Americans‘ vor. Viele Indigene bevorzugen jedoch mittlerweile ‚American Indians‘, weil sich theoretisch jeder in den USA Geborene als ‚Native American‘ bezeichnen kann. Dennoch wird sowohl ‚Native American‘ als auch ‚Native‘ und insbesondere ‚native People‘ weiterhin gebraucht; ‚Indigenous‘ ist weniger üblich.“

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