MeinungKünstliche Intelligenz:Willkommen im Sumpf

Portrait undefined Andrian Kreye

Essay von Andrian Kreye

Lesezeit: 5 Min.

Wenn sie ihre eigenen Erzeugnisse verwerten, werden die KI-Generatoren erst immer gleichförmiger. Irgendwann ergeben sie keinen Sinn mehr.
Wenn sie ihre eigenen Erzeugnisse verwerten, werden die KI-Generatoren erst immer gleichförmiger. Irgendwann ergeben sie keinen Sinn mehr. (Foto: The Dew/Seregraf/Getty Images/Collage: Christian Tönsmann)

Inzwischen gibt es im Internet mehr künstlich erzeugte Texte als von Menschen geschriebene. Und jetzt kommen auch noch realistisch aussehende KI-Videos dazu. Das Netz droht zu kippen.

Es steht nicht gut ums Internet, wenn man sich nicht mal mehr auf Katzenvideos verlassen kann. Die waren im Web 2.0 so etwas wie ein emotionaler Anker, kurze Momente des Entzückens im Strom der Angst-, Wut- und Hassnachrichten. Seit einigen Wochen allerdings sind die possierlichen Tierchen auf die dunkle Seite der digitalen Welt gewechselt. Da steht eine Katze vor einer Haustür, ein Sturmgewehr in den Pfoten, gibt ein paar Schüsse ab, bis die Katzenmutter kommt und ihm die Waffe entreißt. Es gibt auch Tiere mit schwerem Gerät, Panzerfaust und Bordkanone eines Hubschraubers, realistisch in der Anmutung, sauber ausgeleuchtet. Oder bewusst schlecht. Ein anderes Video, das die Runde macht, ist ein Rudel Hasen, die im Bild einer Überwachungskamera auf ein Trampolin hüpfen und dort wild herumspringen. Alles KI.

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