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Entwürfe von Kenzo Takada:Die Vision des Kenzo

Seine Ideen trafen die Pariser Modewelt wie ein Schock - aber ein wohltuender und sehr nötiger. Einige Bilder aus dem Leben und den Entwürfen des Designers Kenzo Takada.

Kaleidoskopartige Muster bei der Präsentation der Herbst-Winter Linie von Kenzo im Jahr 2012 auf der Pariser Fashion Week. Zu dieser Zeit war Kenzo längst ein Star. Als der junge Takada 1965 an der Seine ankam, hatte er dagegen keinen Franc in der Tasche und kaum Französischkenntnisse. Er kannte niemanden und niemand kannte ihn.

Das änderte sich allerdings schnell, als er 1970 seine erste Boutique eröffnete. Lange bevor "diversity" eine Phrase war, warf Kenzo Takada alle geltenden Konventionen über den Haufen. Hier traf der Westen auf den Osten, verschmolzen Farben, Stoffe und Muster, japanische mit indischen, afrikanischen und europäischen Designs zu einem eklektisch-großen Ganzen.

Der Designer im Jahr 1982 mit Models, die seine Kollektion tragen. Takada blieb bei einer Mode, die Spaß machte, poetisch war, farbenfroh, tragbar und erschwinglich. Nebenbei hat sein Erfolg auch anderen Japanern den Weg geebnet.

Ein Model präsentiert die neue Kenzo-Kollektion in Kuala Lumpur im Jahr 2014 beim Islamic Fashion Festival. Heute ringt die Mode darum, weniger weiß und weniger westlich zu sein: In Takadas Kollektionen war all dies bereits in den Siebzigern mit großem Enthusiasmus schon vollzogen.

Ein Model präsentiert in diesem Frühjahr die Kollektion 2020/2021 bei der Fashion Week in Paris. Damals hatte der Designer noch gesagt, er blicke optimistisch in die Zukunft. Im Januar erst hatte er "K-3" gegründet, sein neues Homewear-Label.

Der Meister bei der Arbeit: Wenige Tage vor der Präsentation seiner neuen Kollektion im Jahr 1984 arbeitet Kenzo Takada am letzten Schliff. In den Achtzigern kam zur Modelinie Interior dazu, Kosmetik und Düfte. "Flower by Kenzo" ist bis heute eines der meistverkauften Parfums der Welt.

Eine Pariser Schau einer Kenzo-Kollektion im Jahr 1977. Die Entwürfe des Designers wirkten auf die Pariser Modewelt wie ein wohltuender, ästhetischer Schock. Kenzo, der Look, verhielt sich zu Paris wie eine Frischzellenkur zu einer alten Dame aus gutem Hause.

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