"Kaspar" im Wiener Akademietheater:Rein mit der Sprache

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Mal monströs, dann auch schnell in der analen Phase: Marcel Heuperman als "Kaspar" mit seinen vier Einsagern in Latex. (Foto: Susanne Hassler-Smith)

Was stylishe Folterknechte und ihre Worte aus einem machen können: Peter Handkes "Kaspar" im Wiener Akademietheater.

Von Wolfgang Kralicek

Als Peter Handke in den 1960er-Jahren anfing, für das Theater zu schreiben, tat er das mit der Radikalität des jungen Künstlers, der grundsätzlich einmal alles infrage stellt. In "Publikumsbeschimpfung" (1966) hat er das Theater selbst und die damit verbundenen Erwartungshaltungen analysiert und entzaubert: "Diese Bretter bedeuten keine Welt. Sie gehören zur Welt." In "Kaspar" ging es dann darum, wie die Sprache überhaupt in den Körper des Menschen kommt und was das mit ihm macht. Das Stück war damals so begehrt, dass es gleichzeitig an zwei Bühnen uraufgeführt wurde: In Frankfurt, im Theater am Turm, führte Claus Peymann Regie; in Oberhausen spielte Ulrich Wildgruber die Hauptrolle. Dass die "Kaspar"-Premieren im Mai 1968 stattfanden, also mitten in der Studentenrevolte, passte ganz gut zu diesem antiautoritären Stück.

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