Der auf sieben Bände angelegte neue Romanzyklus des norwegischen Großautors Karl Ove Knausgård ist im ersten Buch "Der Morgenstern" dem Plot nach ein dänischer Film. Ein heller Planet erscheint am Himmel wie in Lars von Triers "Melancholia". Es gibt blutige Gewalt im dunklen Wald wie in dessen "Antichrist", dazu kommt endzeitgerecht Luzifer, eine Unterwelt und Tiere, die merkwürdige Sachen machen. Dazwischen stürzen alle bürgerlichen Fassaden ein wie in Thomas Vinterbergs "Das Fest", auch wenn der Missbrauch hier nicht durch väterliche Vergewaltigung und mütterliches Schweigen zur Tragödie führt, sondern durch mütterlichen Liebeszwang und väterliche Eigensucht.
Theater:Im Zwischenreich der Albträume
Die viel kreiselnde Drehbühne von Jane Zandonai in Hamburg wird mit vielen Winkeln, Videoleinwänden und Wechseleinrichtungen bespielt.
(Foto: Thomas Aurin/Schauspielhaus Hamburg)Karl Ove Knausgård am Schauspielhaus Hamburg: Viktor Bodo inszeniert "Der Morgenstern". Intensiv wird es meist, wenn es ernst wird mit der Lebenstrauer.
Von Till Briegleb
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