Zeitgeschichte:Keiner Ehren wert

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Bestehen lassen oder umbenennen? Kardinal Faulhaber war Erzbischof von München und Freising – und in seiner Haltung gegenüber den Nationalsozialisten umstritten. (Foto: Florian Peljak)

Soll die Kardinal-Faulhaber-Straße in München umbenannt werden? Darum und um die antijüdische Haltung vieler katholischer Würdenträger ist ein Streit entbrannt, der weit über Bayern hinausweist.

Gastbeitrag von Michael Brenner

Als die Kardinal-Faulhaber-Straße noch Promenadengasse hieß, wurde hier der Gründer des Freistaats Bayern ermordet. Der 20-jährige Rechtsextreme Anton von Arco erschoss hier am 21. Februar 1919 Ministerpräsident Kurt Eisner aus dem Hinterhalt. Was für eine Ironie der Geschichte, dass sich der erste Ort des Gedenkens an Eisner – eine Bodenplatte mit den Konturen des Ermordeten – heute ausgerechnet in der Straße befindet, die seit 1952 nach seinem Erzfeind benannt ist. In der gerade heftig ausgetragenen Debatte um die Umbenennung der Kardinal-Faulhaber-Straße hätte der einstmalige bayerische Ministerpräsident gewiss gerne ein Wort mitgesprochen.

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