Jugendroman über Einwandererkinder:In der Schule ist sie blond

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Die Hauptfigur in "Kanak Kids" geht im feinen Münchner Viertel Lehel zur Schule, zu Hause ist sie im Plattenbau von Neuperlach. (Foto: Ralph Peters/Imago)

In Anna Dimitrovas „Kanak Kids“ führt eine 16-Jährige ein Doppelleben zwischen Plattenbau und ihrem Gymnasium in der Münchner Innenstadt – und verschätzt sich dabei brutal.

Von Saladin Salem

Dessi, kurz für Dessislava, ist erst 16, aber sie führt ein Doppelleben. Jeden Tag verkleidet sich die 16-Jährige, einmal auf dem Weg zur Schule und einmal auf dem Weg zurück. Nein, eine Spionin ist sie nicht, auch keine Hannah Montana, der Popstar aus der Disney-Serie mit Miley Cyrus, die mithilfe einer Perücke ein normales Leben an einer High School führt. Dessi will etwas anderes, scheinbar Banales: Sie will in ihrer Schule in der Münchner Innenstadt akzeptiert werden. Jeden Tag, der für sie zu Hause im Plattenviertel in Neuperlach beginnt, springt sie auf dem Weg zur Schule in einen Fotoautomaten an der U-Bahnstation und vollzieht ihre Verwandlung: Ihre braunen Haare versteckt sie unter einer blonden Perücke, tauscht die Jogginghose gegen Jeans und setzt sich blaue Kontaktlinsen ein.

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