Kabarett im ZDF: "Neues aus der Anstalt":Mit dem Zweiten lacht man besser

... glauben zumindest die ZDF-Senderverantwortlichen, die nach langem Humor-Winterschlaf nun eine Polit-Satire-Show stemmen wird. Mit bekanntesten Comedy Größen und einem guten Schuss Gaga.

Thomas Becker

Georg Schramm konnte es nicht fassen: "Wir sind da rein, haben unsere Idee vorgestellt - und es gab überhaupt keine Diskussion. Weder über Sendeplatz noch Länge, auch nicht über die Frage: live oder nicht." Kompagnon Urban Priol pflichtet bei: "Ich glaube, die sind selbst überrascht." Die, das ist das ZDF. Regelrecht kabarettgeil, satirehungrig scheint dieser Sender zu sein, der fast drei Jahrzehnte lang nichts von Politsatire wissen wollte. Vorbei. Am Dienstag, 22.:15 Uhr, startet mit "Neues aus der Anstalt" ein einjähriger Versuchsballon. Es könnte der Beginn einer wunderbaren Freundschaft sein.

Die Mainzer scheinen es ernst zu meinen. Beim Weißwurstfrühstück in der Schwabinger Kleinkunstbühne Vereinsheim erklärt der "Hauptabteilungsleiter Show" den überraschenden Sinneswandel am Lerchenberg: Manfred Teubner hat sichtlich Spaß daran, mal nicht über "Wetten, dass...?" und Konsorten zu reden, sondern über das neue Lieblingskind des Senders: das politische Kabarett. Die letzte Sendung, die diesen Namen verdiente, lief im Zweiten am 1. Dezember 1979: Dieter Hildebrandts "Notizen aus der Provinz".

Sechs Jahre und 66 Sendungen lang erduldete der damalige Programmdirektor Dieter Stolte die "Albernheiten" des unbequemen "Lach- und Schießers", die ihm viel Ärger mit politischen Freunden einhandelten - behauptet zumindest Hildebrandt im Buch "Was bleibt mir übrig": "Der Ton wird härter, die Veranstalter von Fernsehprogrammen werden weicher." Immer öfter prangte der Stempel "s. u. - satire-ungeeignet" auf unangenehmen Themen. Auch der Grimme-Preis in Bronze nutzte nichts: Rechtzeitig zum Wahljahr 1980 - mit Kanzlerkandidat Strauß - setzten die "Großmeister der Erwachsenenbildung" (Hildebrandt) die Sendung ab, Fortsetzung gerne Ende 1981. Doch da hatte Sammy Drechsel für Hildebrandt längst alles beim SFB klar gemacht. Ein halbes Jahr später startete der "Scheibenwischer", wurde flugs zur Erfolgsgeschichte. Und das ZDF war raus. Für viele Jahre.

Dass während dieses ausgiebigen Humor-Winterschlafs eine mächtige Comedy-Welle über das Land schwappte und dieses mit einer Unzahl unsäglicher Sendungen überzog, wird den Mainzern womöglich gar nicht so unrecht gewesen sein. Comedy passte und passt perfekt in die Privatsender - und so überhaupt nicht zum öffentlich-rechtlichen Bildungsauftrag. Und doch sind die Kabarett-Pläne des ZDF nicht gerade taufrisch. Der Abgang von Intendant Stolte im Frühjahr 2002 brachte reichlich Veränderungen: Thomas Bellut folgte dem neuen Intendanten Markus Schächter als Programmdirektor nach - politische Satire wurde wieder denkbar, ist sogar ausdrücklich gewünscht vom ehemaligen Innenpolitik-Chef des ZDF.

Mit dem Zweiten lacht man besser

Von Dieter Nuhrs Silvester-Abend war man allseits so angetan, dass niemand leugnet, dass es Gespräche über eine eigene Show für den Prince Charming unter den Spaßmachern gibt. Seit dreieinhalb Jahren experimentiert man zudem bei der Tochter 3sat mit Urban Priol mit einem Live-Format: Die Quoten sind ermutigend. Im vergangenen Juli und August, der Kerner-Pause, schickte man am späten Donnerstagabend Nachwuchs-Kabarettisten auf Sendung - ebenfalls mit Erfolg. Und als Georg Schramm im April 2006 verärgert beim "Scheibenwischer" ausstieg, wusste auch er schon, "dass das ZDF etwas machen will, dass da Produktionsfirmen am werkeln sind" - bald gab es erste Gespräche. Unterhaltungs-Boss Teubner erzählt: "Kabarett hat ja eine große Tradition bei uns. Es gab sogar eine eigene Redaktion: Kabarett und Kleinkunst. Deren Leiter, Ce-eff Krüger, verließ uns Ende der Siebziger, um das "Mainzer Unterhaus" zu übernehmen. Die Lagerkämpfe waren heftig damals. Aber heute ist das ja alles nicht mehr so. Heute schlage ich im Fernsehrat das neue Format von Schramm und Priol vor und es heißt bloß: Macht das doch!"

Und so machen sie jetzt. Live aus den Münchner Arri-Studios (öffentliche Probe am Abend zuvor, Karten unter www.lustspielhaus.de), wo vor 300 Zuschauern das Foyer einer psychiatrischen Tagesklinik gebastelt wird. Einmal im Monat, kurze Sommerpause, zehn Sendungen insgesamt - und im nächsten Jahr: mal sehen. "37 Grad", die durchaus erfolgreiche Sendung, die den attraktiven Platz nach dem "Heute journal" räumen muss, fuhr eine Quote zwischen acht und zwölf Prozent ein - ähnliches erhofft sich Teubner von den Kabarettisten. Man wolle um diese Zeit die "politisch Interessierten abholen", wie es so schön heißt. Schließlich steigen auch bei "Wetten, dass...?" die Quoten bei Comedy-Nummern, während sie bei Show-Acts fallen, so Teubner. "Ich glaube, dass wir ein Publikum für Politsatire haben."

Schramm und Priol wiederum glauben, dass die Zeiten für Kabarett derzeit "glänzend" sind. Noch vor Stoibers Rücktritt sagte Priol (45), er könne "schon wieder durcherzählen bis März". Kollege Schramm (57) hat "einen enormen Unmut bei den Menschen" ausgemacht, "weil alles in die völlig falsche Richtung läuft - ein ausgebreiteter Teppich für Kabarett". Das diesen beiden hellen Köpfen die Ideen ausgehen, steht wirklich nicht zu befürchten. Eher stellt sich die Frage, wie sie ihr Tourneeleben, das beide - wenn auch eingeschränkt - fortführen wollen, mit der monatlichen Produktion eines stringenten 45-Minüters vereinbaren können. Das ZDF wollte sogar einen 14-Tage-Rhythmus - das war den beiden dann doch zu viel. Zumal nicht nur Schramm und Priol sich absprechen müssen, sondern auch noch ein paar Gäste integriert werden sollen. Und zwar nicht nur als ferngesteuerte Solisten wie allzu oft im "Scheibenwischer", sondern in gemeinsamen Dialogen und Szenen, als Teil eines Plots, mit eigens für die Sendung geschriebenen Texten. "Die Kollegen haben Lust. Die wollen kommen", freut sich Schramm. Die ersten Sendungen locken mit großen Namen: Josef Hader, Matthias Deutschmann, Volker Pispers, Piet Klocke und andere.

Doch skeptisch, wie Schramm ist, meldet er schon vorab Bedenken an: "Ich bin gespannt, ob das gut geht. Ich fühle mich im Fernsehen nicht zuhause. Da sind zu viele Sachzwänge um einen rum. Das ist schon ein Eiertanz." Um sein "immenses Sicherheitsbedürfnis" zu befriedigen, wird Schramm zwei seiner bekannten Figuren spielen: den hornbebrillten Dauer-Zeterer Dombrowski und den jovialen Oberstleutnant Sanftleben, mit dem Schramm seine eigene Bundeswehrzeit verarbeitet. "Meine Stärke ist es es, Figuren zu spielen. Aber ich arbeite daran, irgendwann mal als Georg Schramm aufzutreten. Noch leiste ich hinhaltenden Widerstand. Aber wenn's ganz gut läuft, dann sieht man mich mal vielleicht ohne Maskerade, als Pharmareferent."

Kompagnon Priol ist da ganz anders gepolt, weiß Schramm: "Der lässt sich seinen aktuellen Text noch bis Montag offen. Oder bis Dienstag. Oder bis Dienstagabend. Oder bis nach dem Heute journal. So wie Hildebrandt früher bei seinem Schluss-Solo im Scheibenwischer." Im Dezember standen Schramm und Priol in Aschaffenburg erstmals gemeinsam auf der Bühne - woraufhin ZDF-Redakteur Stephan Denzer (39) laut Schramm "von tiefer Erleichterung befallen" wurde: Es klappt mit den beiden, natürlich.

Denzer wird auch künftig gut schlafen. Schon die Premiere wartet mit dem Kabarett-Schwergewicht schlechthin auf: Dieter Hildebrandt wird der erste Patient in der "Anstalt" sein. Er freut sich schon: "Eine gute Gelegenheit, das Staffelholz zu übergeben, einen Gruß weiterzuschicken. Die Konkurrenz mit dem "Scheibenwischer" ist wunderbar - die können sich gegenseitig zum Besten hochschaukeln." Die dankbare Causa Stoiber konnten Jonas, Richling & Co. jedenfalls schon ein paar Tage vor den Mainzern verarbeiten. Ansonsten profitiert vor allem der Kabarettfreund: Jetzt gibt's zwei Mal im Monat politische Satire, wenn auch auf verschiedenen Sendern.

Die schöne Idee, den vor mehr als 27 Jahren geschassten Hildebrandt in die Sendung einzuladen, soll übrigens aus dem Büro Bellut stammen - für Unterhaltungs-Chef Teubner "ein abermaliger Beweis für Selbstironie im ZDF". Nun ja. Hauptsache, das tiefgreifende Missverständnis von Satire, das Hildebrandt einst konstatiert hat, verschwindet tatsächlich. Als da wäre: der Wunschtraum der Programmmacher nach einer "Einschaltquote von 80 Prozent und einer Einfaltsquote von 90 Prozent". So schlimm wird es nicht werden. Georg Schramm konnte es nicht fassen: "Wir sind da rein, haben unsere Idee vorgestellt - und es gab überhaupt keine Diskussion. Weder über Sendeplatz noch Länge, auch nicht über die Frage: live oder nicht." Kompagnon Urban Priol pflichtet bei: "Ich glaube, die sind selbst überrascht." Die, das ist das ZDF. Regelrecht kabarettgeil, satirehungrig scheint dieser Sender zu sein, der fast drei Jahrzehnte lang nichts von Politsatire wissen wollte. Vorbei. Am Dienstag, 22.15 Uhr, startet mit "Neues aus der Anstalt" ein einjähriger Versuchsballon. Es könnte der Beginn einer wunderbaren Freundschaft sein.

Die Mainzer scheinen es ernst zu meinen. Beim Weißwurstfrühstück in der Schwabinger Kleinkunstbühne Vereinsheim erklärt der "Hauptabteilungsleiter Show" den überraschenden Sinneswandel am Lerchenberg: Manfred Teubner hat sichtlich Spaß daran, mal nicht über "Wetten, dass...?" und Konsorten zu reden, sondern über das neue Lieblingskind des Senders: das politische Kabarett. Die letzte Sendung, die diesen Namen verdiente, lief im Zweiten am 1. Dezember 1979: Dieter Hildebrandts "Notizen aus der Provinz".

Sechs Jahre und 66 Sendungen lang erduldete der damalige Programmdirektor Dieter Stolte die "Albernheiten" des unbequemen "Lach- und Schießers", die ihm viel Ärger mit politischen Freunden einhandelten - behauptet zumindest Hildebrandt im Buch "Was bleibt mir übrig": "Der Ton wird härter, die Veranstalter von Fernsehprogrammen werden weicher." Immer öfter prangte der Stempel "s. u. - satire-ungeeignet" auf unangenehmen Themen. Auch der Grimme-Preis in Bronze nutzte nichts: Rechtzeitig zum Wahljahr 1980 - mit Kanzlerkandidat Strauß - setzten die "Großmeister der Erwachsenenbildung" (Hildebrandt) die Sendung ab, Fortsetzung gerne Ende 1981. Doch da hatte Sammy Drechsel für Hildebrandt längst alles beim SFB klar gemacht. Ein halbes Jahr später startete der "Scheibenwischer", wurde flugs zur Erfolgsgeschichte. Und das ZDF war raus. Für viele Jahre.

Dass während dieses ausgiebigen Humor-Winterschlafs eine mächtige Comedy-Welle über das Land schwappte und dieses mit einer Unzahl unsäglicher Sendungen überzog, wird den Mainzern womöglich gar nicht so unrecht gewesen sein. Comedy passte und passt perfekt in die Privatsender - und so überhaupt nicht zum öffentlich-rechtlichen Bildungsauftrag. Und doch sind die Kabarett-Pläne des ZDF nicht gerade taufrisch. Der Abgang von Intendant Stolte im Frühjahr 2002 brachte reichlich Veränderungen: Thomas Bellut folgte dem neuen Intendanten Markus Schächter als Programmdirektor nach - politische Satire wurde wieder denkbar, ist sogar ausdrücklich gewünscht vom ehemaligen Innenpolitik-Chef des ZDF.

Mit dem Zweiten lacht man besser

Von Dieter Nuhrs Silvester-Abend war man allseits so angetan, dass niemand leugnet, dass es Gespräche über eine eigene Show für den Prince Charming unter den Spaßmachern gibt. Seit dreieinhalb Jahren experimentiert man zudem bei der Tochter 3sat mit Urban Priol mit einem Live-Format: Die Quoten sind ermutigend. Im vergangenen Juli und August, der Kerner-Pause, schickte man am späten Donnerstagabend Nachwuchs-Kabarettisten auf Sendung - ebenfalls mit Erfolg. Und als Georg Schramm im April 2006 verärgert beim "Scheibenwischer" ausstieg, wusste auch er schon, "dass das ZDF etwas machen will, dass da Produktionsfirmen am werkeln sind" - bald gab es erste Gespräche. Unterhaltungs-Boss Teubner erzählt: "Kabarett hat ja eine große Tradition bei uns. Es gab sogar eine eigene Redaktion: Kabarett und Kleinkunst. Deren Leiter, Ce-eff Krüger, verließ uns Ende der Siebziger, um das "Mainzer Unterhaus" zu übernehmen. Die Lagerkämpfe waren heftig damals. Aber heute ist das ja alles nicht mehr so. Heute schlage ich im Fernsehrat das neue Format von Schramm und Priol vor und es heißt bloß: Macht das doch!"

Und so machen sie jetzt. Live aus den Münchner Arri-Studios (öffentliche Probe am Abend zuvor, Karten unter www.lustspielhaus.de), wo vor 300 Zuschauern das Foyer einer psychiatrischen Tagesklinik gebastelt wird. Einmal im Monat, kurze Sommerpause, zehn Sendungen insgesamt - und im nächsten Jahr: mal sehen. "37 Grad", die durchaus erfolgreiche Sendung, die den attraktiven Platz nach dem "Heute journal" räumen muss, fuhr eine Quote zwischen acht und zwölf Prozent ein - ähnliches erhofft sich Teubner von den Kabarettisten. Man wolle um diese Zeit die "politisch Interessierten abholen", wie es so schön heißt. Schließlich steigen auch bei "Wetten, dass...?" die Quoten bei Comedy-Nummern, während sie bei Show-Acts fallen, so Teubner. "Ich glaube, dass wir ein Publikum für Politsatire haben."

Schramm und Priol wiederum glauben, dass die Zeiten für Kabarett derzeit "glänzend" sind. Noch vor Stoibers Rücktritt sagte Priol (45), er könne "schon wieder durcherzählen bis März". Kollege Schramm (57) hat "einen enormen Unmut bei den Menschen" ausgemacht, "weil alles in die völlig falsche Richtung läuft - ein ausgebreiteter Teppich für Kabarett". Das diesen beiden hellen Köpfen die Ideen ausgehen, steht wirklich nicht zu befürchten. Eher stellt sich die Frage, wie sie ihr Tourneeleben, das beide - wenn auch eingeschränkt - fortführen wollen, mit der monatlichen Produktion eines stringenten 45-Minüters vereinbaren können. Das ZDF wollte sogar einen 14-Tage-Rhythmus - das war den beiden dann doch zu viel. Zumal nicht nur Schramm und Priol sich absprechen müssen, sondern auch noch ein paar Gäste integriert werden sollen. Und zwar nicht nur als ferngesteuerte Solisten wie allzu oft im "Scheibenwischer", sondern in gemeinsamen Dialogen und Szenen, als Teil eines Plots, mit eigens für die Sendung geschriebenen Texten. "Die Kollegen haben Lust. Die wollen kommen", freut sich Schramm. Die ersten Sendungen locken mit großen Namen: Josef Hader, Matthias Deutschmann, Volker Pispers, Piet Klocke und andere.

Doch skeptisch, wie Schramm ist, meldet er schon vorab Bedenken an: "Ich bin gespannt, ob das gut geht. Ich fühle mich im Fernsehen nicht zuhause. Da sind zu viele Sachzwänge um einen rum. Das ist schon ein Eiertanz." Um sein "immenses Sicherheitsbedürfnis" zu befriedigen, wird Schramm zwei seiner bekannten Figuren spielen: den hornbebrillten Dauer-Zeterer Dombrowski und den jovialen Oberstleutnant Sanftleben, mit dem Schramm seine eigene Bundeswehrzeit verarbeitet. "Meine Stärke ist es es, Figuren zu spielen. Aber ich arbeite daran, irgendwann mal als Georg Schramm aufzutreten. Noch leiste ich hinhaltenden Widerstand. Aber wenn's ganz gut läuft, dann sieht man mich mal vielleicht ohne Maskerade, als Pharmareferent."

Kompagnon Priol ist da ganz anders gepolt, weiß Schramm: "Der lässt sich seinen aktuellen Text noch bis Montag offen. Oder bis Dienstag. Oder bis Dienstagabend. Oder bis nach dem Heute journal. So wie Hildebrandt früher bei seinem Schluss-Solo im Scheibenwischer." Im Dezember standen Schramm und Priol in Aschaffenburg erstmals gemeinsam auf der Bühne - woraufhin ZDF-Redakteur Stephan Denzer (39) laut Schramm "von tiefer Erleichterung befallen" wurde: Es klappt mit den beiden, natürlich.

Denzer wird auch künftig gut schlafen. Schon die Premiere wartet mit dem Kabarett-Schwergewicht schlechthin auf: Dieter Hildebrandt wird der erste Patient in der "Anstalt" sein. Er freut sich schon: "Eine gute Gelegenheit, das Staffelholz zu übergeben, einen Gruß weiterzuschicken. Die Konkurrenz mit dem "Scheibenwischer" ist wunderbar - die können sich gegenseitig zum Besten hochschaukeln." Die dankbare Causa Stoiber konnten Jonas, Richling & Co. jedenfalls schon ein paar Tage vor den Mainzern verarbeiten. Ansonsten profitiert vor allem der Kabarettfreund: Jetzt gibt's zwei Mal im Monat politische Satire, wenn auch auf verschiedenen Sendern.

Die schöne Idee, den vor mehr als 27 Jahren geschassten Hildebrandt in die Sendung einzuladen, soll übrigens aus dem Büro Bellut stammen - für Unterhaltungs-Chef Teubner "ein abermaliger Beweis für Selbstironie im ZDF". Nun ja. Hauptsache, das tiefgreifende Missverständnis von Satire, das Hildebrandt einst konstatiert hat, verschwindet tatsächlich. Als da wäre: der Wunschtraum der Programmmacher nach einer "Einschaltquote von 80 Prozent und einer Einfaltsquote von 90 Prozent". So schlimm wird es nicht werden.

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