Junge Münchner Messe:Papier ist geduldig

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Die in Berlin erfolgreiche "Positions" etabliert sich nun auch in München und verschmilzt mit der Spezialmesse "Paper Position". Deren Macher planen weitere Standorte.

Von Evelyn Vogel

Der Münchner Kunst-Herbst ist nun wohl endgültig um eine weitere Messe reicher: die Positions Munich Art Fair, die an diesem Wochenende in der Reithalle stattfindet. Sie ist ein Ableger der 2014 von Kristian Jarmuschek und Heinrich Carstens in Berlin gegründeten Positions, die mittlerweile alljährlich als Teil der Berliner Art Week im September im Flughafen Tempelhof stattfindet. Ergänzt wird das Messeformat in München um die Paper Positions, einer Spezialmesse für Papierarbeiten, die aus dem gleichen Stall stammt und 2016 im Salonformat im Berliner Bikinihaus startete. Bereits 2017 kam die Paper Positions erstmals nach München, 2018 expandierte sie nach Basel und findet seither parallel zur Art Basel im Ackermannshof statt. In diesem Jahr testete die Paper Positions im September außerdem den Markt in Frankfurt.

In München war die Paper Positions gerade dabei sich zu etablieren, musste sich aber nach zwei Ausgaben eine neue Location suchen. Von der Alten Bayerischen Staatsbank in der Innenstadt ist man nach Norden in die Reithalle gezogen. Die ehemalige Exerzierhalle verfügt über 1200 Quadratmeter Ausstellungsfläche. Dass Positions und Paper Positions hier nun erstmals verschmolzen wurden, könnte darauf hindeuten, dass es für die Spezialmesse nicht genügend kauffreudiges Publikum gibt. Dem widersprechen die Gründer der Paper Positions aber. Sie schmieden offensichtlich weitere Expansionspläne. Heinrich Carstens, einer von ihnen, erklärt: "Wir haben mit der Paper Positions noch viele Städte im Auge. Da wird es auf jeden Fall noch neue Standorte geben."

In München habe man aber gerne auch andere jüngere Galerien aufgenommen, die nicht auf Papier spezialisiert seien. Zudem gibt es eine kleine Sektion "Paper Positions" mit sieben Ausstellern, wo beispielsweise Quittenbaum Gallery die ungewöhnlichen Objekte von Alexandra Hendrikoff zeigt. Und die Messeleitung präsentiert in einer kuratierten Sonderausstellung Papierarbeiten, darunter Wiederentdeckungen wie Wojciech Fangor (von der polnischen Galerie Szydlowski), aber auch Werke von jungen Münchner Akademieabsolventen wie Hell Gette oder Milen Till (Galerie The Curve, Berlin).

Positions Munich Art Fair. Reithalle. Bis 20. Oktober. www.positionsmunich.de.

© SZ vom 19.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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