Krise der Demokratie:Die bloße Mehrheit legitimiert zu nichts

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Blick ins Plenum des Europäischen Parlaments in Straßburg. (Foto: Jean-Francois Badias/dpa)

Wer vom Recht des Stärkeren träumt, hat nichts verstanden. Eine Verteidigung der liberalen Demokratie gegen ihre Verächter – und gegen ihre allzu naiven Freunde.

Gastbeitrag von Julian Nida-Rümelin

Nicht nur unter Populisten dominiert inzwischen eine naive Vorstellung von Demokratie. Demnach beruhe sie vor allem auf dem Grundprinzip, dass die Mehrheit entscheidet, also letztlich auch das Recht hat, sämtliche ihrer Interessen und Überzeugungen gegen die Minderheit durchzusetzen. Verteidiger der liberalen Demokratie halten dem entgegen, dass dies nur legitim ist, wenn keine individuellen Rechte verletzt werden. Aber auch das ist zu kurz gesprungen.

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