Julia Schoch: „Wild nach einem wilden Traum“:Wie man schreibend die Wirklichkeit erschafft

Lesezeit: 5 Min.

„Und wie ich sie liebe, meine Irrtümer. All die wunderbaren, falschen Vorstellungen“, schreibt die Potsdamer Autorin Julia Schoch. (Foto: Sabine Gudath/ Imago)

In „Wild nach einem wilden Traum“ vollendet Julia Schoch ihre Romanfolge „Biographie einer Frau“. Es ist eine Geschichte über die Kraft des literarischen Schreibens – und die der Liebe.

Von Hubert Winkels

„Ich setze noch einmal an, an einem anderen Punkt“, so beginnt der neue Roman der Potsdamer Autorin Julia Schoch. Sie, die Ich-Erzählerin, hat also schon einmal vorgelegt. Etwas ist schon gesagt, ist im Fluss, vielleicht ist es ins Stocken geraten. „Ich setze noch einmal an.“ Vielleicht geht es von hier an leichter; vielleicht mit einer neuen Einstellung, mit neuem Mut, größerer Freiheit. Es ist ein wunderbarer Einstieg. Nicht nur, weil er sich selbst als Teil eines laufenden Prozesses versteht, sondern weil er das fließende Leben selbst meint, das immer schon da ist, in dem man bestenfalls einen neuen Punkt markiert, vielleicht sogar eine merkliche individuelle Zäsur.

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