Julia Franck: "Welten auseinander":Im Bergwerk des Ichs

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Julia Franck, 1970 in Berlin-Lichtenberg geboren, debütierte 1997 mit dem Roman "Der neue Koch". (Foto: Alamy / Lorenzo Dalberto)

In ihrer autobiografischen Erzählung "Welten auseinander" geht die Berliner Autorin Julia Franck an die Schmerzgrenze der eigenen deutsch-deutschen Geschichte.

Von Verena Mayer, Berlin

Wenn man die eigene Biografie als Ressource für das Schreiben begreift, dann hat Julia Franck wahrscheinlich ein ganzes Bergwerk an Rohstoffen zur Verfügung. Schon ihre Familiengeschichte würde für mehrere Romanzyklen reichen. Da ist die Großmutter, Bildhauerin und Kommunistin mit jüdischen Wurzeln, die vor den Nazis nach Sizilien fliehen musste und später in der DDR zur intellektuellen Elite gehörte. Da ist die Mutter, Ostberliner Schauspielerin, bekannt mit Nina Hagen und Wolf Biermann, die Ende der Siebzigerjahre mit ihren Kindern in den Westen ging. Da ist der Vater, der zu Kriegsende von der eigenen Mutter auf einem Bahnsteig ausgesetzt worden war und darunter ein Leben lang litt.

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