Der Begriff "hartzen" ist zum Jugendwort des Jahres 2009 gewählt worden. Das Verb setzt sich mit einem politischen und gesellschaftlichen Sachverhalt auseinander, der inzwischen auch in der Lebenswelt junger Menschen angekommen ist. Jugendliche haben den Begriff von "Hartz IV" abgeleitet, es bedeute "arbeitslos sein" oder "rumhängen", teilte der Langenscheidt Verlag am Dienstag in München mit.
Auf Platz zwei landete "bam", das nach Verlagsangaben die neueste Variante von "cool" ist. Den dritten Rang belegte "Bankster". Das Wortspiel aus Banker und Gangster bezeichnet einen Bankangestellten, der in der Finanzkrise spekulative Geschäfte macht.
"Rudelgucken", die deutsche Übertragung für "Public Viewing", schaffte es auf den vierten Platz. Rang fünf ging an "Pisaopfer", Synonym für einen Schulabgänger mit fehlender Allgemeinbildung.
Die Top Five der Jugendwörter wurden von einer zehnköpfigen Jury ausgewählt. Zuvor hätten rund 45.000 Internetnutzer auf der Website www.jugendwort.de aus einer Liste von 30 Vorschlägen 15 Favoriten ausgewählt, wie der Verlag mitteilt.
Im vergangenen Jahr hatte "Gammelfleischparty" als Bezeichnung für eine Ü-30-Party gewonnen. Die Wahl, die vom Langenscheidt Verlag in Kooperation mit der Jugendzeitschrift Spiesser und dem Internet-Netzwerk MySpace organisiert wird, fand zum zweiten Mal statt.
Bemerkenswert bei der diesjährigen Auswahl ist, dass offenbar verstärkt aktuelle Geschehnisse und Problematiken in den jugendlichen Wortschatz Einzug hielten und demzufolge vier Begriffe aus den Top 5 eng mit aktuellen gesellschaftlichen Themen verwoben sind.