Juergen Teller fotografiert Auschwitz-BirkenauSpuren einer Suche

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Es wirkt, als habe Juergen Teller einfach alles fotografiert, was er sah – Buchseite aus „Auschwitz Birkenau“.
Es wirkt, als habe Juergen Teller einfach alles fotografiert, was er sah – Buchseite aus „Auschwitz Birkenau“. (Foto: Juergen Teller)

Der berühmte Modefotograf Juergen Teller hat einen Bildband über das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau gemacht. Es geht hier nicht um schöne Bilder, sondern um Zeugenschaft, Demut – und Fragen.

Von Johanna Adorján

Am 3. März 2006 kam es während einer Alexander-McQueen-Modenschau in Paris zu einem der seltsamsten Momente der neueren Modegeschichte. Kate Moss erschien dem Publikum im Palais Omnisports de Paris-Bercy (heute: Accor Arena) zur Musik von „Schindlers Liste“ als Geist. Das Model, damals gerade wegen eines Kokainskandals in Ungnade gefallen, wurde mithilfe der viktorianischen Illusionstechnik „Pepper’s Ghost“ auf den Laufsteg nur projiziert. Es war das große Finale der Schau: In einem bauschigen Gewand, das um sie herum wallte wie silbrige Meereswellen in dunkler Nacht, tauchte Kate Moss als wabernder Punkt auf, nahm größer werdend Gestalt an, drehte sich mit wehendem Kleid und wehenden Haaren ein paar Mal langsam um die eigene Achse und löste sich dann allmählich wieder in nichts auf. Und all das zum todtraurigen Titelthema von „Schindlers Liste“.

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