Zum neuen Essay von Jürgen Habermas:Was treibt diesen Mann?

Zum neuen Essay von Jürgen Habermas: Jürgen Habermas

Jürgen Habermas

(Foto: imago)

Der Philosoph Jürgen Habermas ist 93 Jahre alt, und ein junger Geist: Wieso seine Gedanken bis heute, im Zeitalter der neoheroischen Empfindsamkeit, so wichtig sind.

Von Kurt Kister

Eigentlich hätte Jürgen Habermas, im Juni 1929 geboren, genug Anlässe dafür, sich in seinem Haus in der Nähe des Starnberger Sees auszuruhen. Er ist der weltweit bekannteste lebende deutsche Philosoph. 1949 begann er sein Studium in Göttingen; er war der Junge unter den Alten der Frankfurter Schule; seine großen Werke "Strukturwandel der Öffentlichkeit" (1962) , "Theorie des kommunikativen Handelns" (1981) und sein spätes "Auch eine Geschichte der Philosophie" (2019) waren und sind prägend für die Geisteswissenschaften dieses Landes - vielleicht sogar für den Geist. Seine Bücher und Aufsätze bilden eine Bibliothek des kritischen Denkens vor dem Hintergrund der Geschichte der Bundesrepublik von den Kriegstrümmern über Restauration und Aufbruch zwischen 1950 und 1980 bis hin zur postnationalen, aber neoheroischen Empfindsamkeit des 21. Jahrhunderts. Man kann gut leben, ohne Habermas gelesen zu haben, zumal da er es oft seiner potenziellen Leserschaft nicht leicht macht. Aber wenn man einiges von ihm gelesen hat, begreift man vieles, unter anderem auch, dass am Anfang des Seins das Wort steht - und wohl auch am Ende des Seins.

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