Es kommt eher selten vor, dass man sich wünscht, ein Essay wäre ein Roman geworden. Meistens ist es ja umgekehrt, wenn in auffällig unnatürlichen Dialogen das Patriarchat verhandelt wird, der Plot im Grunde ein wütender Leitartikel sein könnte und am Ende nicht viel mehr bleibt als ein moralischer Nachgeschmack. Beim dritten und neuen Buch namens „Pleasure“ von Jovana Reisinger, ein „Manifest“, das man vorsichtig als „Essay“ normiert, ist es andersherum. Die Szenen aus der Kultur-Society, gepaart mit der Geschichte einer jungen, klugen, Date-freudigen Aufsteigerin hätten einen ganzen Helmut-Dietl-haften, champagnerspritzigen Roman hergeben können.
„Vogue“-Kolumnistin Reisinger:Die Ehrenrettung der Tussi
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Jovana Reisinger feiert in ihrem Essay „Pleasure“ den Glamour, das Rumliegen, die Völlerei und den Kitsch. Und weckt damit eine nicht unbedingt gesunde Lust am Voyeurismus.
Von Marlene Knobloch
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