OpernpremiereImmer Ärger mit der Liebe

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Das Messer passt nicht so recht in die Hand eines Clowns (Wolfgang Koch, Mitte), ist aber Hinweis auf den blutigen Ausgang von Leoncavallos „Pagliacci“.
Das Messer passt nicht so recht in die Hand eines Clowns (Wolfgang Koch, Mitte), ist aber Hinweis auf den blutigen Ausgang von Leoncavallos „Pagliacci“. (Foto: Geoffroy Schied)

In München singt Jonas Kaufmann hinreißend in „Pagliacci“ von Leoncavallo. Auch ansonsten gelingt die Staatsopernpremiere spektakulär unskandalös.

Von Helmut Mauró

Für viele Besucher dürfte der Auftritt des Münchner Startenors Jonas Kaufmann schon Grund genug gewesen sein, sich die Neuproduktion von Ruggero Leoncavallos Oper „Pagliacci“ anzusehen. Dabei erlebt man im ersten Teil des Abends mit Pietro Mascagnis „Cavalleria rusticana“ die größere Überraschung. Um es gleich zu sagen: Auf Skandale und Neudeutungen der Stoffe hofft man vergebens. Regisseur Francesco Micheli lässt dem Zuschauer die Möglichkeit, sich ganz auf die Handlung der beiden Opern zu konzentrieren und sie – trotz oder wegen der recht einfältigen Dialoge – zu reflektieren. Dirigent Daniele Rustioni zaubert mit dem Bayerischen Staatsorchester einen Klangraum, in dem alles möglich scheint. So perfekt, dass man ihn wie eine natürliche Gegebenheit wahrnimmt, nicht als Ergebnis wohlkalkulierter genialischer Kunstarbeit.

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