Rockstars und ihr Image:Kuschelrocker und böse Buben

E-Gitarren, Lederklamotten, Alkohol und wenn möglich auch ein Motorrad: So das gängige Klischee eines Rockstars. Doch es geht auch anders. Während einige der großen und erfolgreichen Rocker beinahe nichts ausgelassen haben, gibt es unter ihnen auch Saubermänner und Kuschelrocker.

Martina Pock

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Jon Bon Jovi wird 50

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E-Gitarren, Lederklamotten, Alkohol und wenn möglich auch ein Motorrad: So das gängige Klischee eines Rockstars. Doch es geht auch anders. Während einige der großen und erfolgreichen Rocker beinahe nichts ausgelassen haben, gibt es unter ihnen auch Saubermänner und Kuschelrocker. In Bildern

Der Nette: Jon Bon Jovi wurde 1962 als Sohn eines sizilianisch-stämmigen Frisörs und eines ehemaligen Playboy-Models in New Jersey geboren. Ein Job als Hausmeister in einem Aufnahmestudio entpuppte sich als Glücksgriff für den Sänger - dort wurde das Talent des damals 18-Jährigen entdeckt. Bald darauf landete er mit der Single "Runaway" seinen ersten Hit. Der Durchbruch kam 1987 mit dem Album "Slippery When Wet" mit den Singles "Living On A Prayer" und "You Give Love A Bad Name".

Musikalisch ist Bon Jovi eher beim Pop-Rock zu Hause und hat einige Liebes-Balladen, wie "Always" oder "Bed of Roses" in petto. Manch einer ordnete seine Musik auch schon dem (wohl eher fiktiven) Genre Hair-Metal zu, zuückzuführen auf die längere toupierte Mähne, die bis zu Beginn der 1990er Jahre sein Markenzeichen war. Trotz des herausragenden Erfolgs der letzten Jahre blieb Bon Jovi stets bodenständig. Seit 23 Jahren ist er mit seiner Highschool-Liebe Dorothy Rose Hurley verheiratet. Das Paar hat vier Kinder. Zu Beginn seiner Karriere hielt es Bon Jovis Management für schlauer, die Beziehung zu Dorothy geheimzuhalten, weil der Sänger von Anfang an sehr viele weibliche Fans hatte.

Bruce Springsteen

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Der Held der Arbeiterklasse: Auch Bruce Springsteen stammt, wie Bon Jovi, aus New Jersey. Er wuchs in sehr ärmlichen Verhältnissen in einem Migrantenviertel auf. Seine Herkunft prägt bis heute sein Schaffen und sein Image als "Working Class Hero". Seine Texte handeln vom Alltag des "kleinen Mannes" und von Missständen in der amerikanischen Gesellschaft, wie in seinem Hit "Born In The USA". Seinen Durchbruch schaffte Springsteen, der ein besonderes Faible für Autos hat, 1975 mit der Single "Born To Run". In seiner Musik finden sich Einflüsse von Folk, Country und Blues wieder. "The Boss", wie Springsteen von seinen Fans genannt wird, ist Oscar-Preisträger ("Streets of Philadelphia") und hat insgesamt 20 Grammys gewonnen. Sein Spitzname geht auf einen Live-Auftritt zu Beginn seiner Karriere zurück, als er im Anschluss die Gagen bar auszahlte.

VAN HALEN DAVID LEE ROTH

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Das Zirkus-Pferd: In Punkto Haarstyling stand er Jon Bon Jovi in Nichts nach: David Lee Roth, Sänger der legendären Band Van Halen. Seine Bühnenshow gestaltete sich jedoch extremer als die seines Kollegen. Roths Auftritte erinnerten oft an Cartoons oder an einen Zirkus, mit auffälligem Beinkleid und Tanzeinlagen inklusive Spagat. Die Texte von Van Halen sind keine literarischen Meisterstücke, doch die Band hat einen hohen Wiedererkennungseffekt, den sie dem Sound von Edward Van Halens Gitarren-Soli verdankt. Anders als Jon Bon Jovi oder Bruce Springsteen hatte der 1954 in Indiana geborenen Sänger Roth immer wieder mit Drogen- und Alkoholproblemen zu kämpfen. In einem Interview äußerte sich der Sänger dazu folgendermaßen: "Ich hatte mal ein Drogenproblem - aber mittlerweile kann ich es mir leisten."

Alice Cooper schwoert auf Abstinenz

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Der Pionier: Auch der Alkoholkonsum von Vincent Damon Furnier alias Alice Cooper war jahrelang beachtlich und führte 1978 zu einem Entzug. Cooper gilt als Pionier in Sachen Rock-Bühnenshow. Mit seinen Auftritten in Zwangsjacke oder durch nachgespielte Hinrichtungen beeindruckte und inspierierte er viele andere Künstler und sorgte gleichzeitig für heftige Kritik. Die Songs des 1948 geborernen Rockmusikers, dessen Vater und Großvater Priester waren, galten mit ihren mit ihren provokanten Texten als so heftig, dass seine Konzerte erst für Besucher ab 18 Jahren freigegeben wurden. 2001 hielt Alice Cooper Einzug in die Rock and Roll Hall of Fame, 2004 wurde ihm von der Grand Canyon University in Phoenix der "Doctor of Music" verliehen. Unvergessen ist bis heute die Szene aus dem Film "Dazed and Confused" (1993) in der der junge Ben Affleck zu den Klängen von "No More Mr. Nice Guy" einem neuen Mitschüler den Hintern versohlt.

US-Medien: Steven Tyler will Aerosmith verlassen

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Der Ehrendoktor: Gleicher Jahrgang und ähnliche Frisur wie Alice Cooper: Steven Tyler bekam ebenfalls einen Ehrendoktirtitel verliehen, von der University of Massachusetts. 1970 gründete Tyler zusammen mit dem Gitarristen Joe Perry die Gruppe Aerosmith. Aufgrund ihres immensen Drogenkonsums wurden die beiden "Toxic Twins" genannt. Zu Beginn seiner Karriere trat Tyler stets in Begleitung einer Flasche Jack Daniel`s auf der Bühne auf, mittlerweile tut er das nicht mehr. Bis heute ein Markenzeichen geblieben sind jedoch die vielen Halstücher am Mikrophonständer des Sängers - ebenso wie sein überdimensional großer Mund und seine markante Stimme. Mit den 1990ern hat sich der Sound von Aerosmith etwas gewandelt. Heute stehen eher Balladen im Mittelpunkt ihres Schaffens. Bekannt wurde die Band in den 1970ern durch ihren Hardrock-Sound und vor allem durch das melodiöse Gitarrespiel von Joe Perry.

Rock im Park 2004

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Der Herbe: Auch er hegt eine Vorliebe für Jack Daniel`s, am liebsten gemischt mit Coca Cola. "Lemmy" Kilmister, 67 Jahre alter Sänger der Band Motörhead, verdankt nach eigenen Angaben, seine raue Stimme dem übermäßigen Konsum dieses Getränks. Bei Auftritten positioniert Lemmy Kilmister, der am 24. Dezember Geburtstag hat, sein Mikrofon sehr weit oben. Das macht seine unverwechselbare Stimme aus. Charakteristisch ist auch der Sound von Motörhead. Dafür sorgt Lemmy indem er alle Regler seiner Bassgitarre auf die höchste Stufe stellt. Das auffallendste Markenzeichen des Briten sind jedoch zwei große Fibrome (Geschwulste) an seiner linken Wange. In vielen seiner Songs, wie "Bad Religion" oder "God Was Never On Your Side", gibt der Sänger seine Ablehnung gegenüber Gott zum Ausdruck. Privat geht "Lemmy" einem Hobby nach, das ihm immer wieder viel Kritik einbrachte: Er sammelt Nazi-Devotionalien. Kilmister betont jedoch immer wieder, dass sein Interesse nur dem Sammeln der Gegenstände gilt und nicht der Ideologie, die dahinter steckt. Vielmehr sehe er in seiner Sammlung eine Mahnung an das, was einmal geschehen ist.

Rock im Park

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Der Wortkarge mit dem Hut: Saul Hudson, besser bekannt unter dem Namen "Slash" stammt wie Lemmy aus Großbiritannien. Er war der Gitarrist der Band Guns´n´Roses. Slash war nie ein Mann großer Worte, es war vielmehr sein Hang zu Drogen und Alkohol, der ihm immer wieder, vorwiegend negative Schalgzeilen einbrachte. Einzigartig und unvergesslich die Gitarren-Soli von Slash, wie sie beispielsweise in "Knockin' On Heavens Door" zu hören sind, dem von Bob Dylan geschriebenen Lied, das die Guns´n´Roses 1991 coverten. 1996 verließ er die Band um Frontman Axl Rose. Seitdem ist es sehr still geworden um den Gitarristen, der 1990 die US-Staatsbürgerschaft erhielt. 2010 brachte er sein erstes Solo-Album "Slash" heraus, mit mäßigem Erfolg.

AXL ROSE

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Der Einsiedler: Auch Axl Rose ist schon lange von den Covers der großen Magazine verschwunden. Der als William Bailey geborene Amerikaner gründete 1985 die Band Guns´n´Roses, die weltweit 100 Millionen Alben verkaufte. Das Repartoire der Band reichte von Balladen, die sich regelmäßig auf "Kuschelrock"- Alben wiederfanden, bis hin zu hartem Rocksound, wie in "Welcome to the Jungle". Besonders in Erinnerung geblieben ist der markante Tanzstil des Sängers - ein etwas statisch wirkender Hüftschwung. 1996 kam das Aus der Band und auch des Erfolgs von Axl Rose. Aus seinem ehemaligen Freund und Bandkollegen "Slash" wurde sein größter Feind. Rose wurde in den Jahren danach immer mehr zum Einsiedler. 2008 versuchte er ein Comeback inklusive Tournee 2010, aber der erwünschte Erfolg blieb aus.

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Die Prototypen: Es geht auch anders: Robert Plant (links) und Jimmy Page (rechts), Sänger und Gitarrist von Led Zeppelin, einer der legendärsten Rockbands aller Zeiten, konnten ihre Freundschaft über Jahrzehnte hinweg bewahren. Die Band gilt heute als Prototyp aller Hard-Rock-Bands. 1980 löste sich die Band schlagartig auf, nachdem ihr Schlagzeuger ums Leben gekommen war. Bohnham war stark alkoholisiert an seinem eigenen Erbrochenem erstickt. Ab den 1990er Jahren standen Page und Plant immer wieder gemeinsam auf der Bühne, zu einer echten Reunion der Band kam es aber nie. Robert Plant war und ist ein großes Vorbild für viele Künstler. Während sein Outfit von vielen kopiert wurde, gelang es nur sehr wenigen, derart hoch zu singen wie er. Einzig der Sänger der Band Deep Purple, Ian Gillan, stand gesanglich auf einer Ebene mit Plant. Jimmy Page zählt zu den größten Songwritern aller Zeiten. Aus seiner Feder stammt auch der Song "Stairway To Heaven". Kaum eine andere Band vereinte in ihrer Musik derart viele verschiedene Genres. Zu Beginn waren ihre Stücke noch sehr Blues-lastig, wie in "Whole Lotta Love", später waren Einflüsse von Folk zu hören. Statt der im Rock-Genre üblichen E-Gitarre griff Page zwischendurch auch zu anderen ausgefalleneren Instrumenten, wie der Mandoline in "The Battle of Everyone" oder zur Doppelhalsgitarre. Ihre Texte handeln oft von Okkultismus. Page wurde unterstellt, er hätte satanische Verse ind en Song "Stairway To Heaven" eingebaut, die man hören könnte, wenn man den Song rückwärts spielt.

JAGGER RICHARDS

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Die Unverwüstlichen: Mick Jagger und Keith Richards stehen seit nunmehr 50 Jahren gemeinsam auf der Bühne. Abgesehen von kleineren Reibereien konnte sich nichts zwischen die beiden Rock-Urgesteine stellen - nicht einmal Uschi Obermaier. Neben dem großen Erfolg ihrer Band The Rolling Stones verbindet die beiden auch eine exzessive Drogen- und Alkoholvergangenheit. Keith Richards war in den 1970er Jahren heroinabhängig und schaffte es erst nach mehreren Entziehungskuren, clean zu werden. Der 2003 zum "Sir" geadelte Mick Jagger galt als einer der größten Womanizer im Musik-Business. Seine beiden Ehen waren überschattet von Affären und außerehelichen Kindern - Jagger ist Vater von insgesamt sieben Nachkommen. Den Titel als "Könige des Rock" kann Jagger und Richards wohl niemand streitig machen. Bis heute wird ihre Band in einem Atemzug mit dem Genre Rock genannt. Zu Beginn ihrer Karriere spielten sie noch Blues-Songs, etwa von Blues-Legenden wie B. B. King oder Muddy Waters. Zusammen mit den Beatles waren die Rolling Stones die ersten erfolgreichen Vertreter des Musikstil "Beat", aus dem dann der "Rock" hervorging.

2010 Malaria No More Benefit

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Der Gutmensch: Bono Vox ist neben Jon Bon Jovi einer der wenigen Rockstars, die trotz ihres großen Erfolgs frei von Skandalen jeglicher Art geblieben sind. 1978 gründete Bono die Band U2, seit 1982 ist er verheiratet. Keine Exzesse, keine Skandale, dafür viel politisches und huimanitäres Engagement. So setzte sich der Ire beispielsweise bereits in den 1980ern in seinen Song-Texten kritisch mit dem Nordirlandkonflikt auseinander. Heute kämpft Bono für Schuldenerlass und freien Handel in Afrika. Er setzt sich auch gegen die Verbreitung von Aids ein. Kritikern ist das zuviel des Guten und nicht ganz authentisch. Denn das humanitäre Engagement geht bei Bono durchaus zusammen mit der Werbung für den Edelhandtaschen-Hesteller Louis Vuitton. Hinzu kommt, dass Bono einen großen Teil seines Vermögens in den Niederlanden versteuern lässt, wo er weniger Abgaben leisten muss. In Bonos Musik finden sich unglaublich viele Musikstile wieder. Zu Beginn war der Sound der Band noch sehr punkig, mit den Jahren näherte sich U2 immer weiter dem Pop an, wie in dem gleichnamigen Album "Pop" von 1997. In den letzten Jahren setzt die Band vermehrt auf elektronische Einflüsse.

PEOPLE TOMMY LEE

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Der Bad Boy: Der amerikanische Rockstar Tommy Lee hat weniger für humanitäre Hilfe übrig. Der ehemalige Schlagzeuger von Mötley Crüe war von 1995 bis 1998 mit der Schauspielerin Pamela Anderson verheiratet. Die Ehe war gekennzeichnet von Misshandlungen und außerehelichen Beziehungen Lees zu anderen Frauen 1998 wanderte der 1962 in Athen geborene Lee für vier Monate ins Gefängnis, weil er Anderson in den Unterleib getreten hatte. Es war nicht die erste Haftstrafe, die der Musiker absitzen musste: Bereits 1989 war er verhaftet worden, als er sich auf der Bühne völlig ausgezogen hatte. Auch sein Drogenkonsum brachte ihn immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt. Doch es gibt auch Gutes über Lee zu sagen: Der Rockmusiker engagiert sich für die Tierrechtsorganisation Peta. Seine Fans schätzen ihn in erster Linie für seine Virtuosität am Schlagzeug. Der 49-Jährige begeisterte schon mit vielen Drum-Soli, die er manchmal sogar spielte, während er sich mit dem Schlagzeug um die eigene Achse drehte.. In der Szene weiß man sein Können zu schätzen. So hatte er Gastauftritte bei Bands wie Incubus oder den Deftones.

BOWIE

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Das Chamäleon: Im Laufe seiner Karriere schlüpfte er in viele verschiedene Rollen. Einmal war David Bowie der Raumfahrer "Major Tom", dann der androgyne Außerirdische "Ziggy Stardust" oder der stylische in Anzug gekleidete Bühnenstar wie im Video von "Let`s Dance". Die Enflüsse auf Bowies Schaffen sind vielschichtig: Science-Fiction, Buddhismus, die Transvestiten-Szene, die homosexuelle Avantgarde oder auch Pantomime fließen darin zusammen. Musikalisch lässt sich David Bowie nur schwer in ein Genre einordnen. Der 65-Jährige erfand sich über die Jahre immer wieder neu. Zu Beginn, in den 1960ern, waren seine Songs noch sehr Beat-lastig, in den 1970ern ließ er sich sowohl von Soul als auch von Punk beeinflussen. Er war einer der ersten Musiker, die sich auch an das Genre der elektronischen Musik heranwagte, wie 1976 in seinem Album "Station to Station". In den 80ern schrieb Bowie viele Pop-Nummern, wie "China Girl" oder "Absolute Beginners". In den 90ern wurde sein Sound wieder elektronischer und ging in Richtung Drum and Bass. David Bowie ist seit 1992 in zweiter Ehe mit dem Model Iman Abdulmajid verheiratet. Ganz unbedarft in Sachen Drogen ist auch Bowie nicht. Der Künstler bekannte sich im Nachhinein zu einem erhelblichen Kokainkonsum.

Singer Iggy Pop performs with the Stooges after being honored with the band during the 2010 Rock and Roll Hall of Fame induction ceremony in New York

Quelle: REUTERS

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Der Punk: Er gilt als "Godfather of Punk". Iggy Pop alias James Newoll Osterberg ist seit Jahrzehnten eng mit David Bowie befreundet. Der Stil der beiden unterschiedet sich jedoch stark. Zu Beginn seiner Karriere waren die Musik und die Auftritte von Iggy Pop and the Stooges dem Publikum beinahe zu extrem - wie auch sein Lebensstil. Der Sänger, der stets mit nacktem Oberkörper auftritt, konsumierte Unmengen an Drogen und Alkohol - es drohte der Absturz. 1976 ging Pop mit David Bowie nach Berlin, der ihm dort einen neuen Plattenvertrag verschaffte und ihm zu einem Comeback verhalf. Mit Singles wie "Lust for Life" oder "The Passanger" reihte sich der Sänger ganz oben in den internationalen Charts ein.

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Quelle: SZ

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Der Romantiker: Als Kind aufgrund von Übergewicht gehänselt zu werden, löst bei vielen Menschen ein lebenslanges Trauma aus. Nicht so bei Meat Loaf: Der Sänger, der bürgerlich Marvin Lee Aday heißt, machte das Beste daraus - und den weniger schmeichelhaften Spitznamen, den ihm sein Vater verpasste, zu seinem Künstlernamen. Meat Loaf entwickelte schon früh seinen eigenen Stil. Auf der Bühne trat der Sänger in schwarzem oder rotem Frack und Rüschenhemd auf. Bis heute immer mit dabei ist ein rotes Seidentuch - sein Markenzeichen. Seine Musik ist stark von der Klassik beeinflusst. In seinen Texten äußerte sich Meat Loaf als einer von wenigen Rockstars nie gesellschaftskritisch.

Tourauftakt Kiss

Quelle: ddp

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Der Dämon: Erkennen Sie den Mann mit dem aufwendigen Make-Up? Es handelt sich um Gene Simmons, den Bassisten der Hard-Rock-Band Kiss. Die Band wurde oft mit dem Begriff Glam Rock in Verbindung gebracht, jedoch waren sie mit ihren Horror-Shows, Masken, dem Make-up und dunklen Kostümen viel düsterer als beispielsweise T. Rex. Kiss war eine der ersten Bands, die Merchandise-Artikel vermarktete. 1997 brachte ein amerikanischer Spielzeughersteller Miniatur-Puppen der Musiker heraus, die in Sammlerkreisen zu Verkaufsschlagern wurden. Geboren wurde Simmons 1949 als Chaim Witz, doch als er mit seiner Familie 1955 aus Israel in die USA einwanderte, wurde aus dem Sechsjährigen Eugene Klein. Über die überdimensional lange Zunge des Sängers wurden schon viele Gerüchte verbreitet: Simmons soll sich eine Kalbszunge implantiert haben lassen oder sich ein bestimmtes Häutchen im Rachen entfernt haben lassen, wodurch er seine Zunge weiter heraus strecken könne. Beide Gerüchte wurden widerlegt. Seit 29 Jahren ist Simmons mit dem Playmate Shannon Tweet zusammen, 2011 wurde geheiratet. Zu den Ex-Partnerinnen von Simmons zählen beispielsweise Cher und Diana Ross.

Wacken Open Air 2011

Quelle: dapd

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Der "Prince of Darkness": Was ein exzessiver Drogen- und Alkoholkonsum bei einem Menschen anrichten kann, ist bei Ozzy Osbourne deutlich zu sehen. Sowohl seine Motorik als auch die Sprache des Sängers der Band Black Sabbath sind mittlerweile eingeschränkt, wie man vor allem in seiner Reality-Show "The Osbournes" 2002 deutlich erkennen konnte. In der Serie erwies sich der Brite als schrulliger Familienvater, seine Bühneshows hingegen waren geprägt von Wahnsinn ganz anderer Art. Das Publikum wurde dabei mit okkulten Praktiken und blutrünstigen Tierenthauptungen konfrontiert,was immer wieder zu Protesten von Tierschutzorganisationen führte. Das Magazin Rolling Stone berichtete 2000 über Ozzy, wie er eine Horde von Hühnern und Katzen erschoss und anschließend Ameisen wie Kokain schnupfte. Black Sabbath wollte nach eigenen Angaben Musik machen, die das Publikum zum Fürchten bringt, begleitet von Osbournes extatischen Gesang wie in ihrem größten Hit "Paranoid". Damit sind sie bis heute Vorbild für viele Bands, wie Korn oder die Smashing Pumpkins.

Heineken Jamming Festival 2005 - Day 3

Quelle: Getty Images

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Der Motorrad-Rocker: Das hat definitiv Wiedererkennungswert: Die geballte Faust, die blondierten Haare, die schwarze Lederhose und die hochgezogene Oberlippe sind Billy Idols Markenzeichen. Der aus Großbritannien stammende Rocker heißt eigentlich William Michael Albert Broad, sein Künstlername leitet sich von seinem Spitznamen aus Studienzeiten ab. "Idle" bedeutet so viel wie träge. Der Sänger machte kurzum "Idol" daraus. Zu seinen größten Hits zählen "Rebell Yell", "Hot in the City" oder "White Wedding". Begonnen hatte Idol seine Karriere als Gitarrist bei Bands wie Chelsea. 1981 zog es ihn jedoch in die USA. Dort jagte ein Hit den anderen. Jedoch litt der Sänger unter dem Image, dass ihm von seinem Management zugeschneidert wurde. Von Punk war in seiner Musik nicht mehr viel zu finden. Anfang der 1990er Jahre verschwand der Rocker nach einem lebensbedrohenden Motorradunfall von der Bildfläche. In den Jahren danach musste er mehrfach wegen Prügeleien vor Gericht. 2012 ist er wieder auf Tour.

© Süddeutsche.de/mapo/pak
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