USA:American Idol

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„Es war unglaublich kathartisch“, sagt Jon Batiste, wenn er über seine „We Are“-Märsche in New York redet. Was bei vielen „Black Lives Matter“-Demos in Zorn eskalierte, entlud sich hier in Musik. (Foto: imago images / Pacific Press Agency)

Jon Batiste ist Sänger, Schauspieler, Model, Aktivist, ach ja, den Golden Globe hat er auch schon gewonnen. Ganz schön viel für einen 34-Jährigen. Über den Aufstieg eines jungen Jazzpianisten, der ganz nebenbei der Musik eine tiefere Bedeutung gibt: die des sozialen Zusammenhalts.

Von Andrian Kreye

Seine letzten Auftritte vor Leuten hatte der Jazzpianist Jon Batiste im vergangenen Sommer. Drei hintereinander. Allesamt bei Protesten. "Das war nach den Morden an George Floyd, Breonna Taylor und Ahmaud Arbery", sagt er. "Die lösten ja doch schwere Unruhen aus." Batiste organisierte als Gegenmodell die "We Are"-Märsche, und weil er in Amerika ein Star ist, kamen sie. In Scharen. Mit Blaskapellen wie in seiner Heimat New Orleans. Zu Konzerten, bei denen er und seine Band mit Masken und Handschuhen spielten. "Wir marschierten vom Union Square zum Herald Square. Zehntausend Leute. Und ich spielte dann. Es war unglaublich kathartisch. Es war ein sehr friedlicher Marsch. Das war eher ungewöhnlich." Er spielte dann noch mal auf den Stufen des Barclays Center, eines Sportstadions, und auf den Stufen der Brooklyn Public Library.

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