„Wie können wir unsere soziale und mentale Existenz in einem Bereich nackter physikalischer Tatsachen erklären?“ Das fragte sich der Sprachphilosoph John R. Searle – und zeigte damit unmissverständlich, dass es ihm um viel mehr ging als bloß um die Sprache. Der Theorie der Sprache folgte bei ihm entsprechend eine Philosophie des Geistes, bevor er von dort aus versuchte, eine „Philosophie der Gesellschaft“ zu entwickeln. Die sollte sich im Unterschied zur überbrachten Sozialphilosophie oder Politischen Philosophie, nicht mit (für Searle eher nachrangigen) konkreten sozialen und politischen Phänomenen auseinandersetzen, sondern mit der „logischen Struktur der sozialen Realität“, die er in der – durch absichtsvolle Sprechakte erschaffenen – „kollektiven Zuweisung von Statusfunktionen“ (wie Geld, Privatbesitz, Parteien, Staaten, Universitäten oder Regierungen) erkannt zu haben glaubte.
NachrufDer resolute Pragmatist
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An seinem berühmtesten Gedankenexperiment beißen sich die Propheten der künstlichen Intelligenz gerade wieder einmal die Zähne aus. Zum Tod des amerikanischen Philosophen John R. Searle.
Von Thomas Meyer und Jens-Christian Rabe

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