Süddeutsche Zeitung

Pop:John Frusciante steigt wieder bei den Red Hot Chili Peppers ein

Auf Instagram gaben die Kalifornier die Rückkehr des Gitarristen bekannt. Josh Klinghoffer, der die Musiker seit 2010 begleitet hatte, wird die Band verlassen.

Von Jakob Biazza

Der Gitarrist John Frusciante kehrt zu den Red Hot Chili Peppers zurück. Das gab die Band am Sonntag in einem Instagram-Post bekannt, der auch den Ausstieg von Josh Klinghoffer verkündete, und es mag zunächst nach einer eher banalen Pop-Personalie klingen - einer zumal, die sich auch noch wiederholt: 1998 war Frusciante nach mehrjähriger Abwesenheit wegen Soloprojekten (und einer schweren Heroinabhängigkeit) schließlich schon einmal wieder bei den Kaliforniern ein- und 2009 dann erneut ausgestiegen. Allerdings wird die Band um den Kern aus Sänger Anthony Kiedis, Drummer Chad Smith und Bassist Flea wie kaum eine andere von ihrem Personal geprägt.

Wenn der Satz, das Ganze sei mehr als die Summe seiner Einzelteile, je keine Phrase war, dann hier. Wer gerade bei den Red Hot Chili Peppers spielt, beeinflusst mehr als bei den meisten Bands, wie sie klingen. Mit John Frusciante klangen sie immer: fantastisch. Sein melodisches und radikal getriebenes Spiel prägte, ach was, formte die besten Alben in mehr als 35 Jahren. In den Zeiten, in denen er Gitarrist der Band war, schrieben sie ihre erfolgreichsten Songs und brachten die Alben "Blood Sugar Sex Magik", "Californication", "By the Way" und "Stadium Arcadium" heraus.

Frusciante war 1988 erstmals als 18-Jähriger Teil der Red Hot Chili Peppers geworden, nachdem deren Gitarrist Hillel Slovak an einer Überdosis Heroin gestorben war. Das erste gemeinsame Album war das Funk-Rock-Frühwerk "Mother's Milk". Der Nachfolger "Blood Sugar Sex Magik", wohl eines der besten Alben der 90er, brachte 1992 den internationalen Durchbruch. Frusciante verließ die Red Hot Chili Peppers knapp vier Jahre später aufgrund des wachsenden Erfolgsdrucks.

Er ist auch als Solokünstler erfolgreich und arbeitete unter anderem mit Johnny Cash und David Bowie zusammen. Seit 2012 macht er unter dem Pseudonym Trickfinger auch elektronische Musik.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.4725242
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ.de/tmh/biaz
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.