In seinen Erinnerungen erzählt Elias Canetti, wie 1927, als der Wiener Justizpalast brannte, draußen ein verstörter Beamter herumirrte und voller Verzweiflung immer wieder rief: „Die Akten verbrennen! Die ganzen Akten!“ Die Akten, das weiß man noch vom Papierzeitalter, sind manchmal sogar überlebenswichtig, mit ihnen lassen sich Erbstreitigkeiten anzetteln, illegitime Geburten nachweisen oder bei Bedarf Kriege vom Zaun brechen. Sogar die Diäten, auf die Gesandte, die im 13. Jahrhundert von einer Reichsstadt in die andere reisten, Anspruch hatten, sind noch irgendwo dokumentiert. In den Akten ist für eine halbe Ewigkeit alles festgehalten, was der Fall ist. Akten lassen sich notfalls auch fälschen.
John F. Kennedys Tod:Man muss nur eins und eins zusammenzählen
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Die Trump-Regierung gibt Dokumente zur Ermordung John F. Kennedys frei, die bislang geschwärzt waren. Ist das eine Story? Und wenn ja: welche? Sicher ist: Mit etwas Fantasie finden sich in den Blättern Hinweise auf neue Täter.
Von Willi Winkler

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