Klassikkomponist John AdamsAhnung von Apokalypse

Lesezeit: 6 Min.

John Adams bei der Orchesterprobe mit den Münchner Philharmonikern.
John Adams bei der Orchesterprobe mit den Münchner Philharmonikern. (Foto: Tobias Hase / mphil)

John Adams ist der berühmteste Klassikkomponist der USA – er schrieb für die New Yorker Philharmoniker das Stück zum ersten Jahrestag 9/11. Begegnung mit einem, der beweist, dass orchestrale Musik so politisch wie modern sein kann.

Von Reinhard J. Brembeck

„So wie er probt“, sagt der Cellist Sven Faulian von den Münchner Philharmonikern, „kann ich mir vorstellen, dass er es auch komponiert hat.“ Die etwas rätselhafte Rede zielt auf John Adams, den berühmtesten Komponisten der USA, der gerade mit dem halbstündigen Dreiteiler „Harmonielehre“ sein berühmtestes Orchesterstück in der Isarphilharmonie probt. Der sportlich feingliedrige 78-Jährige ähnelt einem Tänzer, die Haare weiß, kurz geschnitten, Nickelbrille. Jetzt sitzt er auf dem Dirigentenhocker vor den Musikern und zaubert mit dem Dirigentenstab die Musik aus dem Orchester heraus: gläsern geheimnisvolle Klänge und trippelnde Rhythmen und Repetitionen, in die sich Verschiebungen mischen, Störaktionen, Ahnung von Apokalypse. So energiegeladen wie die Musik agiert auch Adams. Probenstil und Musik stimmen verblüffend überein.

Zur SZ-Startseite

Klassik
:Wie Amerikas berühmtester Komponist die Gegenwart zu Musik macht

John Adams hat mit „After the Fall“ ein neues Klavierkonzert geschrieben, das derzeit durch die die Welt tourt. Es ist eine Gratwanderung zwischen Pop und Klassik mit viel Groove.

SZ PlusVon Michael Stallknecht

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: