Theater:Rückzug ins Nette

Theater: Maja Beckmann ist in Hamburg Jeanne D`Arc - sehr, sehr frei nach Friedrich Schiller.

Maja Beckmann ist in Hamburg Jeanne D`Arc - sehr, sehr frei nach Friedrich Schiller.

(Foto: Sinje Hasheider)

Leonie Böhm hat Friedrich Schillers "Die Jungfrau von Orleans" fürs Deutsche Schauspielhaus in Hamburg umgebürstet.

Von Till Briegleb

Ist Harmlosigkeit ein probates Mittel gegen Gewaltpolitik? Ist also die freundliche Weigerung bei einer solchen Politik mitzumachen, die richtige Maßnahme, damit frau die "Probleme eines patriarchalen Systems" nicht ausbaden muss? Zumal im Krieg? Die Regisseurin Leonie Böhm reist seit fünf Jahren mit dieser These durch deutschsprachige Theater und ist erfolgreich damit bis hin zu einer Einladung zum Berliner Theatertreffen 2021. Sie inszeniert klassische Stoffe, in denen es eigentlich immer um Macht, Krieg und Gewalt geht, grundlegend konflikt-sediert, etwa "Nathan", "Medea" und "Die Räuberinnen". Jetzt hat sie ihre Yoga-Schulung blutrünstiger Kanonliteratur auf die berühmteste Kriegerin der europäischen Hegemonialschlachten, Jeanne d'Arc, angewandt - "Nach 'Die Jungfrau von Orleans' von Friedrich Schiller", wie es im Programmbuch zu ihrer Inszenierung "Johanna" im Malersaal des Deutschen Schauspielhauses in Hamburg heißt.

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