Einsparungen in der Berliner Kultur:Wie kann einem das Schöne so egal sein?

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Der Kulturetat des Landes Berlin beträgt 2,5 Prozent des Gesamthaushalts in Berlin und ist doch die wichtigste Quelle für die Attraktivität dieser Stadt, hier das Staatsballett auf der Spree. (Foto: RetoxKlar/IMAGO/Funke Foto Services)

Die stumpfen Sparvorgaben für Theater, Opern und Museen bedrohen, was die Stadt noch anziehend macht. Sie sind töricht, ja: tödlich. Wieso verteidigt der Kultursenator nicht die Kultur?

Gastbeitrag von Peter Raue

Berlin hat offensichtlich jahrelang über seine Verhältnisse gelebt und im Laufe des Jahres erkannt: Im Haushaltsjahr 2025 müssen rund drei (!) Milliarden Euro eingespart werden. Und wie spart man? Der Berliner Senat beschließt, jedes einzelne Ressort müsse eine Sparliste vorlegen. Im Kulturressort sind die Kürzungen überproportional hoch. Der Neuling in der Politik, der so sympathische und freundliche Kultursenator Joe Chialo, versucht diesen Auftrag zu erfüllen. Er spielt dabei die Rolle des Zauberlehrlings, der die Wasserfluten, die die Kulturszene vernichten werden, weder übersieht noch beherrscht noch stoppt. Seine mangelnde Erfahrung, mangelnde Empathie und sein fehlendes Handwerkszeug dürften zur größten Krise der staatlich geförderten Kultur in Berlin seit Jahrzehnten führen. Exceltabellenmäßig und mechanisch soll jede Institution – Theater, Oper, Tanz, freie Szene, kulturelle Jugendarbeit – die Sparvorgaben von 2025 an erfüllen.

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