Jochen Arntz, Holger Schmale: „Wannsee“:Ein Ort für alle und alles

Lesezeit: 3 Min.

Wannseestrand 1926. (Foto: UIG/Imago)

Holger Schmale und Jochen Arntz porträtieren den Berliner Wannsee als Symbol für die dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte – und die leichtesten.

Von Joachim Käppner

Manchmal scheinen die radikalsten Ideen zur Weltverbesserung besonders dort zu gedeihen und Blüten zu treiben, wo man von dieser Welt nicht so viel mitbekommt. So sammelte auf der Insel Schwanenwerder, bis heute ein höchst exklusiver Wohnort, der sozialistische Millionär und Verleger Alexander Helphand in den Zwanzigerjahren ein Völkchen in seiner Villa, über das ein Bekannter später schrieb: „Er kannte keine größere Freude, als alte Mitkämpfer und Gesinnungsgenossen wie begabte junge Adepten des Sozialismus in seinem schönen Haus am Wannsee zu sehen, an seinem gastlichen Tische zu bewirten.“ Hier, am stillen Seeufer und umgeben von herrlichen Gründerzeitvillen, verfassten und debattierten sie moralische Postulate, die freilich ebenso vom Wind der Zeit verweht wurden wie die Namen ihrer Urheber.

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