Jim Rakete sorgt sich um deutschen Film:Omnipräsentes Hollywood

Hollywood ist auf dem Vormarsch: Selbst das deutsche Filmmuseum beherbergt Requisiten, die man eher aus nordamerikanischen Kassenschlagern kennt. Der deutsche Kinogänger hat sich in der Regel mit den US-Blockbustern schon arrangiert, doch zumindest einer scheint darüber besorgt. Der Fotograf Jim Rakete meldet sich zu Wort.

Komplett erneuert meldet es sich zurück. Das Deutsche Filmmuseum in Frankfurt am Main öffnet nach eineinhalb Jahren wieder seine Tore und lockt neben einem Alien, der Blechtrommel, einem Oscar und der Vorstellung der persönlichen Lieblingsfilme der Stars mit der Präsenz prominenter Gäste. Außer an Werkstattgesprächen kann der Museumsbesucher noch eine Ausstellung von Jim Rakete begutachten - zumindest bis Februar 2012.

Jim Rakete

Jim Rakets aktuelle Ausstellung "Stand der Dinge" dreht sich vor allem um das "Who is Who" der deutschen Filmbranche.

(Foto: dpa)

Dieser hat auch gleich etwas zu Verkünden. Der Berliner Fotograf scheint offensichtlich besorgt über die Entwicklung des Deutschen Kinofilms. Von Interesse sei vor allem "ein Blockbuster-gesteuertes Kino", während es immer weniger Kinofilme gebe, die mit geringem Etat entstünden, sagte er dem Sender "Deutschlandradio Kultur".

Kinofilme, die mit geringem Etat entstehen, gebe es hingegen immer weniger: "Die Kunststückchen im deutschen Kino, die sind schon gut versteckt", räsoniert der Starfotograf. Sie liefen in kleinen Programmkinos oder im Nachtprogramm im Fernsehen, würden aber vom Großteil des Publikums kaum beachtet. Auch dass die Bildsprache des jungen Films heute "sehr stark der Bildsprache von junger Werbung" ähnele, beunruhige ihn.

Raketes Fotoausstellung "Der Stand der Dinge" im Deutschen Filmmuseum in Frankfurt am Main eröffnet am Sonntag. Zu sehen sind 100 Porträts von bekannten deutschen Schauspielern und Filmschaffenden. Sie tragen jeweils Requisiten bei sich, um an ihre Filme zu erinnern.

Der Künstler tat sich im Jahr 2010 bei einer Spendenaktion für das Museum hervor, in dem er Plakate von bekannten Persönlichkeiten kreierte, diese signiert verkaufte und mit dem Erlös half, die Finazierungslücke beim Museumumbau zu schließen. Das Ablichten von Prominenten, meist in schwarz-weiß gehaltenen Porträtaufnahmen, machten ihn einst bekannt.

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