Jessica Schwarz spielt Romy Schneider:Schwarz sehen!

Ist Jessica Schwarz die Richtige für die Verkörperung von Romy Schneider? Vom Bravo-Girl zur tragischen Diva - eine Karriere in Bildern.

Ruth Schneeberger

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Ist Jessica Schwarz die Richtige für die Verkörperung von Romy Schneider? Vom "Bravo"-Girl zur tragischen Diva - eine Karriere in Bildern.

Auf der Straße würde wohl niemand Jessica Schwarz mit Romy Schneider verwechseln. Gäbe es ein feministisch einwandfreies weiblich geprägtes Wort für "Lausbubengesicht", Frau Schwarz könnte es sich patentieren lassen. Die edle Romy hingegen war stets so makellos im Äußeren wie ihr Innerstes zerrissen war. Verstehen wir uns nicht falsch: Die Schwarz spielt völlig zu Recht die Schneider. Man muss nur zunächst erklären, warum.

Text und Bildauswahl: Ruth Schneeberger/sueddeutsche.de/lala

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Jessica Schwarz war fünf Jahre alt, als Romy Schneider 1982 starb. Damals saß sie im Zeitschriftenladen ihrer Eltern in der hessischen Provinz und studierte eingehend die Titelseiten der Klatsch- und Promi-Magazine - um zu dem Ergebnis zu gelangen, dass auch ihr Konterfei einmal eine solche Titelseite schmücken soll. In den folgenden Jahren sollte diese Kleinmädchen-Idee zur Zielsetzung reifen, und zwar so unerschütterlich, dass die jugendliche Jessica sich freiwillig im Karnevalsballett, in der rhythmischen Sportgymnastik und im Schwimmtraining engagierte, um mit ihren Leistungen in der Lokalpresse erwähnt zu werden. "Ich habe Lose für die Stadt Michelstadt am Weihnachtsmarkt gezogen - es war nur wichtig, dass es ein Bild von mir dazu gab", lässt sich die 32-Jährige zitieren. Der Weg zum Erfolg war weit.

Mit Kurt Beck beim Rheinland-Pfalz-Open-Air in mainz, 2001/Foto: ddp

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Ihre Karriere begann Schwarz 1993 als "Bravo-Girl": Damit wäre das erste Ziel schon mal erreicht gewesen, doch es musste ja weiter gehen:

Mit Ole Tillmann bei der "Bravo-Supershow 2002"/Foto: dpa

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Von ihrer Zeit als Model in Paris ist wenig überliefert, danach wurde sie Viva-Moderatorin und für ihre rauchige Stimme bekannt.

Mit Stefan Kauertz, Charlotte Roche, Martina Bruder und Moderatorin Milka (v.l.) beim Fernsehsender Viva in Köln/Foto: dpa

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Es folgten zweifelhafte Auftritte, wie die Gründung des Musikduos "Bodytalk" mit Ex-"Viva"- Moderatorin und Playmate Nadine Tschanz (li.) ...

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... und die Teilnahme an der Wahl zu den "100 Sexiest Women in the World" eines Männermagazins mit einschlägigen Fotos.

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Doch als Jessica 2001 in dem Film "Nichts bereuen" durchaus schauspielerisches Talent unter Beweis stellen konnte, ging es aufwärts:

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Während der Dreharbeiten lernte sie ihren damals bereits etablierten Schauspielkollegen Daniel Brühl kennen und lieben.

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Die beiden blieben fünf Jahre lang ein Paar. Doch während er bald in die internationale Liga aufstieg und zuletzt noch von Brad Pitt höchstselbst während der Dreharbeiten zu Quentin Tarantinos "Inglourious Basterds" zum "Star" geadelt wurde, ...

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... blieb es für Schwarz eher bei Jugendfilmen und solchen ...

Hier im durchaus ansehnlichen "Nichts als Gespenster"/Foto: dpa

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... bei denen ihre Körperlichkeit ...

Mit Matthias Schweighöfer in "Die Freunde der Freunde"/Foto: dpa

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... eher im Mittelpunkt stand. Zwar zeigte sie schon in Frank Wedekinds "Lulu", dass weitaus mehr Tiefe in ihrem Spiel steckt. Doch selbst in der preisgekrönten Verfilmung von Patrick Süsskinds "Parfüm" gab Schwarz ausgerechnet ...

Als "Lulu"/Foto: Jochen Roeder/ZDF

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... die Rolle mit dem größtmöglichen Körpereinsatz und der kleinsten Sprechrolle: als Prostituierte. Dabei bewies die Schwarz durchaus Pfiff in der Umsetzung ihrer Rollen. Ein gewisses Laissez-faire im Spiel, eben diese körperliche Anziehungskraft und eine fast tragisch anmutende Unbeschwertheit machten sie zu einer durchaus interessanten Nachwuchsschauspielerin, abseits der üblichen Jungmädchenrollen.

Mit Caroline Herfurth und Rachel Hurd-Wood (v.r.) bei der Premiere zum Film "Das Parfüm"/Foto: ap

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Dass sie auch das seriöse Fach beherrscht, bewies die 32-Jährige zuletzt in der Verfilmung der "Buddenbrooks" ...

Als Tony Buddenbrook/Foto: ddp

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... und indem sie nun Schauspiel- und Sangeskollegin Yvonne Catterfeld im Wettbewerb um die Verfilmung von Romy Schneiders Leben ausstach: Usprünglich hätte es zwei Filme geben sollen, einen mit Schwarz und einen mit Catterfeld in der Hauptrolle. Ob den Catterfeld-Produzenten nun tatsächlich das Geld ausgegangen ist, oder ob sie schlicht gemerkt haben, dass die Schwarz die Catterfeld schauspielerisch durchaus hätte blass aussehen lassen: Jessica Schwarz ist nun Romy Schneider.

Yvonne Catterfeld und Romy Schneider/Foto: ap

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Wie ihr das gelingt, ob sie ihr Schauspiel und ihren Gesichtsausdruck zur Reife gebracht und sich angemessen in eine der kompliziertesten Diven der Filmgeschichte eingefühlt hat, das wird am Mittwoch Abend, 11.11., um 20.15 Uhr in der ARD zu sehen sein, in dem Film "Romy". Man darf gespannt sein.

Jessica Schwarz als Romy Schneider/Foto: ddp

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Während des Drehs hätten sie selbst und auch Regisseur Torsten C. Fischer beinahe schon aufgegeben, weil sie den Eindruck gehabt hätten, nur verlieren zu können, erzählt Jessica Schwarz. Druck, Angst und Zerrissenheit seien immens gewesen. "Aber als Schauspielerin kann man bei einer solchen Möglichkeit einfach nicht aufgeben", sagte Schwarz. Sie sei zum Mutigsein erzogen worden.

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