MeinungDebattenkultur:Spahns Stinkbombe

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Essay von Andrian Kreye

Lesezeit: 2 Min.

Jens Spahn (CDU). (Foto: Kay Nietfeld/dpa)

1000 Euro und einen Freiflug nach Syrien: Mit einer einzigen Aussage besetzt Jens Spahn die Lage nach dem Sturz des Assad-Regimes für den Wahlkampf.

Man kann Debatten auch aus dem Stand vergiften. Der Spezialist für griffige Formulierungen bei der CDU Jens Spahn hatte da am Montagfrüh in der ntv-Sendung „Frühstart“ so eine Idee. Jeder syrische Flüchtling, der aus Deutschland nach dem Sturz des Diktators Baschar al-Assad in seine Heimat zurückkehren will, bekommt einen Freiflug und tausend Euro Startgeld, was sofort als Handgeld kolportiert wurde. Dann kann er (es geht vor allem um Männer) sich konstruktiv am Wiederaufbau des Kriegslandes beteiligen. Auf den Empörungsmaschinen wie X und Facebook konnte man innerhalb von Minuten zuschauen, wie sich die Wellen aufbauten. Einen Freiflug und tausend Euro für Syrer, und was ist mit den deutschen Rentnern, Kindern, Wohnungslosen?

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