In der Bel Etage des Düsseldorfer Ständehauses ist ein breiter Kegel aus Knochen aufgeschichtet. Eine sauber abgezirkelte, zugleich aber barbarisch wirkende Häufung von Menschenteilen. Mitte der Neunzigerjahre hatte Jenny Holzer festgestellt, dass sie sich auf Sprache allein nicht mehr verlassen konnte. Die Künstlerin, die in den Siebzigerjahren mit ihren Wortkaskaden auf den "Truism"-Plakaten und mit den "Inflammatory Essays" Berühmtheit erlangt hatte, setzte deshalb in einem Teil ihrer Installation "Lustmord" (1993/94) vor allem auf das skelettierte Material.
Jenny Holzer im K21:Kunst und Wahrheit
Jenny Holzer beschriftet T-Shirts, Poster und den Times Square. Eine Ausstellung der Konzeptkünstlerin im Düsseldorfer K21 zeigt auch: einen Berg Knochen.
Von Alexander Menden
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