Sie sei immer "ein bisschen langsam" am Anfang eines Interviews, sagt Jeanne Balibar beim Treffen auf dem Gelände des Schauspiels Köln im Stadtteil Mülheim. Doch obwohl ihr - nahezu perfektes - Deutsch vielleicht ein wenig bedächtig klingt, kann von Langsamkeit nicht die Rede sein. In Köln probt der französische Film- und Bühnenstar derzeit für "Molière - Ich bin ein Dämon, Fleisch geworden und als Mensch verkleidet", eine Produktion ihres langjährigen Lebensgefährten Frank Castorf, die am 21. Januar Premiere feiern wird. Wir treffen uns, um über Jean-Baptiste Poquelin zu sprechen, genannt Molière, geboren am 15. Januar 1622 - also vor 400 Jahren. Die 53-jährige Balibar, die Geschichte studierte, bevor sie Schauspielerin wurde und in Filmen wie Ladj Lys "Les Misèrables" reüssierte, erklärt Molières fortdauernde Popularität in Frankreich, und auch Louis de Funès' Verhältnis zum französischen Klassiker wird zur Sprache kommen.
Molières 400. Geburtstag:Wer hat die Macht?
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Molière spielte auch selbst in seinen Stücken. Hier eine zeitgenössische Darstellung, wie er mit anderen Schauspielern "George Dandin oder der betrogene Ehemann" probt.
(Foto: imago images/Artepics)Die französische Schauspielerin Jeanne Balibar - demnächst zu sehen in einer Molière-Inszenierung von Frank Castorf in Köln - über die Figuren des Komödiendichters und die politische Gültigkeit seiner Stücke.
Interview von Alexander Menden
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