Der Mann ist nicht nur ein mit 72 Jahren überaus jung gebliebener Abenteuerkopf, sondern auch ein großer Stratege. 1976, als elektronische Musik in Diskotheken noch wenig Chancen bekam, nahm Jean-Michel Jarre "Oxygène" auf, ein wegweisendes Synthesizer-Album, das so zwingend und eingängig war, dass die Platten des kapriziösen Franzosen plötzlich millionenfach neben denen von Led Zeppelin in den Jugendzimmern der 70er-Jahre standen. Über die Jahrzehnte zündete Jarre - aufgewachsen im "Musique Concrete"-Umfeld Pierre Schaeffers - mit diversen Projekten, tollkühnen Events und selbst erfundenen Technologien weitere Karrierestufen. Seine 1997er-Open-Air-Show in Moskau gilt mit 3,5 Millionen Zuhörenden als weltweit bislang bestbesuchtes Konzert. Auch mit den Jetset-Geschichten über seine stürmischen Liaisons mit Charlotte Rampling oder Isabelle Adjani lieferte er beste Unterhaltung, in dem Fall für den Boulevard.
Jean-Michel Jarre im Interview:"Ich bin sehr enttäuscht von euch Deutschen"
Jean-Michel Jarre ist Pionier des Elektropop. Heute ist er 72 - und macht immer noch Musik. Ein Gespräch über seinen epischen Hass auf das neue Urheberrecht, Stereo und Samples.
Interview von Joachim Hentschel
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