Folgendes ist passiert: Ein Augenpaar hat sich für immer geschlossen. Nicht irgendeines, das von Jean-Luc Godard, dem Filmemacher, dem klügsten Filmhistoriker unserer in Bildern ertrinkenden Epoche. Bei ihm, der in Bildern dachte, fühlte ich mich, wie Pasolini sich gefühlt hat in einem seiner großen, aufschlußreichen Langgedichte - im Herzen einer verzweifelten Lebendigkeit beim Nachspüren einer Krise: "Wie in einem Film von Godard: allein / in einem Auto, das auf der Autobahn / des romantischen Neokapitalismus unterwegs ist - zurück vom Flughafen".
Erinnerung an Jean-Luc Godard:Godard, der Filmdenker
Ein Aufschrei der Dankbarkeit quer durch das Weltkino müsste dem Tod von Jean-Luc Godard folgen.
Gastbeitrag von Durs Grünbein
Lesen Sie mehr zum Thema