Süddeutsche Zeitung

James Dean:Auferstehung als Animation

Der 1955 verstorbene James Dean soll als computeranimierte Figur die Hauptrolle im Vietnam-Drama "Finding Jack" spielen.

Von David Steinitz

Die Hollywoodlegende James Dean, die 1955 mit nur 24 Jahren bei einem Autounfall ums Leben kam, soll zurück auf die Leinwand kommen. Die Regisseure Anton Ernst und Tati Golykh wollen den toten Schauspieler in ihrem Vietnam-Drama "Finding Jack" digital wieder auferstehen lassen und ihn in einer der Hauptrollen besetzen wie der Hollywood Reporter berichtet. Dafür hätten sie bei den Nachkommen Deans bereits die notwendigen Rechte eingeholt. Die Produktion solle noch im November beginnen und der Film nächstes Jahr ins Kino kommen.

James Dean soll mittels "Ganzkörper"-CGI rekonstruiert werden, als Grundlage für die Computeranimation dienen Archivaufnahmen und Fotos. Nur seine Stimme solle von einem anderen Schauspieler stammen. Die Filmemacher schwärmen voller Begeisterung für ihr Projekt und gehen davon aus Pionierarbeit zu leisten, die sich künftig auch auf andere tote Stars übertragen lasse. Erleben wir also bald auch eine Renaissance von Marilyn Monroe und Humphrey Bogart? Die Technik, einen Schauspieler digital wiederzubeleben, wurde zumindest ansatzweise schon ausprobiert, zum Beispiel beim Briten Peter Cushing, der 1994 starb und 2016 in "Star Wars: Rogue One" einen kleinen Wiederauftritt hatte.

Manche Künstler finden die Idee allerdings eher unheimlich und falsch. Der Schauspieler Chris Evans ("Captain America") zum Beispiel twitterte, er halte den Plan für "respektlos". Da könne man auch gleich einen Computer bitten, einen neuen Picasso zu malen oder ein paar neue John-Lennon-Songs zu schreiben: "Der völlige Mangel an Verständnis hier ist beschämend."

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SZ vom 08.11.2019/qli
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