Jahresversammlung:Bühnenverein warnt

Der Deutsche Bühnenverein warnt davor, die Programmgestaltung der Theater ideologisch zu instrumentalisieren. Seit dem Aufstieg der Rechtspartei AfD würden Kunstbetriebe zunehmend beschuldigt, politische Positionen der aktuellen Regierung zu vertreten, sagte Bühnenvereinspräsident Ulrich Khuon anlässlich der Jahreshauptversammlung des Verbands, die am Freitag in Nürnberg begann. "Dabei ist es doch gerade die Neue Rechte, der ein unkritisches Gesinnungstheater, ein völkisches, nationalistisches Theater als Ideal vorschwebt", sagte Khuon. Neben Störaktionen sogenannter identitärer Gruppen werde versucht, über die Kürzung der Budgets kulturpolitisch Einfluss auf die Arbeit der Bühnen zu nehmen. Auf dem zweitägigen Treffen in Nürnberg soll auch über Machtmissbrauch im Theater und über die Besetzung von Führungspositionen durch Frauen geredet werden. Der Frauenanteil in den Führungsetagen von Theatern und Orchestern sei zwar in den vergangenen dreißig Jahren von einem Prozent auf etwa 22 Prozent gesteigert worden. "Aber das ist zu langsam", sagte Ulrich Khuon.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: