Süddeutsche Zeitung

J. K. Rowling:Autoren verlassen Agentur

Es herrscht weiter Uneinigkeit über die Frage, ob J. K. Rowlings Kritik an einem schottischen Gesetz feministisch oder transphob ist.

Weil die Agentur der britischen Schriftstellerin J. K. Rowling Forderungen zurückgewiesen hat, in einem öffentlichen Statement die Transgender-Rechte zu unterstützen, sind ihr nun vier ihrer Autoren abhandengekommen.

Wie der Guardian berichtet, sind die Autoren nicht mehr der Überzeugung, dass die Agentur ihre Rechte tatsächlich in allen Aspekten unterstütze. In einer gemeinsamen Erklärung schrieben die Autoren, sie hätten das Gefühl, dass die Agentur "nicht imstande war, sich zu irgendeiner Geste durchzuringen, die wir für angemessen und bedeutsam gehalten hätten". Die Agentur kommentierte, sie sei stolz auf die Vielfalt der Meinungen unter ihren Autoren und habe nicht vor, sie daran zu hindern, ihre Ansichten und Überzeugungen öffentlich zum Ausdruck zu bringen.

Rowling hatte zuvor ein schottisches Gesetzesvorhaben kritisiert, das es Transpersonen erlaubt, ihr Geschlecht unabhängig von biologischen Merkmalen zu definieren und registrieren zu lassen. Das Gesetz beseitige Schutzräume, zu denen nur Frauen Zutritt hätten, bedrohe weibliche Solidarität, die auf einer kollektiven Erfahrung beruhe, und schade so dem Feminismus. Kritiker warfen der Autorin daraufhin Transphobie vor.

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Quelle:
SZ vom 24.06.2020 / SZ
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