Italienische Literatur:Seid verschlungen, Millionen!

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Der Kapitalismus als modernes Schlachtfeld, so sieht das auch der Autor Latronico. Unser Bild zeigt das Mailänder Börsenparkett.

(Foto: MP/Leemage)

Vincenzo Latronicos "Die Verschwörung der Tauben" ist ein rasanter Thriller aus der Welt der Finanzwirtschaft - und zugleich das Porträt einer verlorenen Generation in Italien.

Von Maike Albath

Schwarze Locken, den Brioni-Anzug lässig am Leib, die Kreditkarte gezückt, ein glänzendes Abschlusszeugnis der Mailänder Wirtschaftsuniversität Bocconi in der Tasche und ein einflussreicher Papa im Hintergrund - und doch will Alfredo Cannella mehr, viel mehr. Der ambitionierte Nachwuchsunternehmer steht seit seiner Ablehnung in Harvard enorm unter Zugzwang, und die kränkende Herablassung seines Vaters tut ihr Übriges. Alfredos unstillbare Gier ist der Motor des Romans "Die Verschwörung der Tauben" von Vincenzo Latronico. Vieles glückt dem jungen Finanzgenie, der einen Riecher für Geschäfte und Stimmungen hat, einen Coup für die familieneigene Baufirma in Mailand landet, kurz darauf zu scheitern droht, dann nach New York ins Investmentbanking wechselt, sich schließlich mit Immobilien um Kopf und Kragen bringt und auf jeden Misserfolg mit noch riskanteren Strategien reagiert.

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