Justizreform:Israels schlechte Hirten

Justizreform: Premier Benjamin Netanjahu und seine rechten Koalitionspartner wollen die politische Architektur des Landes umbauen - Hunderttausende protestieren dagegen.

Premier Benjamin Netanjahu und seine rechten Koalitionspartner wollen die politische Architektur des Landes umbauen - Hunderttausende protestieren dagegen.

(Foto: Jack Guez/AFP)

Die einzige Demokratie im Nahen Osten ist durch die schlimmste Politik seit ihrer Gründung bedroht. Doch sie hat ein kräftig schlagendes Herz: die Zivilgesellschaft.

Gastbeitrag von Bernard-Henri Lévy

Ich liebe Israel. Ich liebe es seit dem ersten Tag, an dem ich dieses unbekannte Land entdeckte, in dem alles insgeheim zu mir sprach - kurz nach dem Krieg von 1967. Ich liebe das Wunder dieses Landes, das aus der Leidenschaft eines Publizisten für eine ihm nahezu unbekannte Geschichte geboren wurde. Psalmisten und Dichter, die keine Ahnung davon hatten, was eine Nation ist, haben es auf seinen Namen getauft. Aufgebaut haben das Land praktisch veranlagte Träumer, die, während sie der hebräischen Sprache zu neuem Leben verhalfen, noch ein anderes Wunder vollbrachten, nämlich die Erfindung des einzig wahren Gesellschaftsvertrags der Geschichte: "Wir beschließen eine Republik zu sein - also sind wir es auch!"

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