Es ist das Bild einer grenzenlosen, geradezu kosmischen Einsamkeit. An einem regnerischen Tag in Teheran sitzt eine junge Frau auf einem Mauervorsprung der Islamischen Asad Universität, der größten privaten Hochschule des Landes. Und sie trägt nur ihre Unterwäsche, lila der BH, gestreift der Slip. Außerdem trägt sie eine Brille. Menschen gehen vorbei. Einige schauen verstohlen hin, andere tun so, als wäre da nichts. Ein Mann in weißem Hemd telefoniert aufgeregt, eine schwarz Verschleierte redet auf die junge Frau ein, die eine Handbewegung macht, aufsteht und über den Campus geht. In Unterwäsche.
Frauenrechte in Iran:Der Körper als Waffe
Lesezeit: 5 Min.
Eine Studentin in Iran zieht sich wohl aus Protest gegen das Regime aus – und das halbe Internet erklärt sich solidarisch. Doch zwischen Empathie und Herablassung liegt manchmal nur ein schmaler Grat.
Von Sonja Zekri
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