Intransparenz auf dem Kunstmarkt:Der diskrete Charme der Galerie

Intransparenz auf dem Kunstmarkt: Flüchtige Illusion von Transparenz: Die Kunstmesse Tefaf in Maastricht.

Flüchtige Illusion von Transparenz: Die Kunstmesse Tefaf in Maastricht.

(Foto: Tefaf)

Der Kunstmarkt ist undurchsichtiger denn je. Das schützt Superreiche, Investoren und Sammler, die anonym bleiben wollen. Aber für einen funktionierenden Markt wäre genau das Gegenteil notwendig.

Von Catrin Lorch

Dass auf dem Kunstmarkt nicht einmal ein weißes Bild ist wie das andere, das zeigte sich vor einigen Jahren bei einer Auktion von Sotheby's. Gleich zwei Lose von Piero Manzoni waren im Katalog abgebildet, beide "Achromes" wurden Ende der Fünfzigerjahre gemalt, eines allerdings von haarfeinen Spuren durchzogen und auch nur in einem - statt allen drei - Werkverzeichnissen gelistet. Das Resultat? Während das erste Gemälde für 1,6 Millionen Pfund zugeschlagen wurde, mochte niemand auf das zweite bieten. Wie wird man danach ein "Achrome" nun taxieren? Liegt der Durchschnittspreis bei 800 000 Pfund - oder kostet ein Manzoni mal über eine Million, mal ist er wertlos? Lag es an der Stimmung im Auktionssaal? Oder hatte es angefangen zu regnen? Das Journal of Economic Behaviour hat die Ergebnisse von Auktionen ausgewertet und ermittelt. Es sollte schon "die Sonne auf die Kunstpreise scheinen".

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