Interview: Ben Affleck:"Lassen wir das. Ich kenne meine Grenzen."<p></p>

Ben Affleck hält Italienisch für Spanisch. Macht nix. Aber, dass er, "was das Kontakt-Technische bei Frauen angeht", nicht sonderlich raffiniert ist - Himmel! - das könnte ihn doch seine große Liebe kosten. Auch wenn JLo meint, er könne dann ja immer noch Präsident der Vereinigten Staaten werden.

Es war als Höhepunkt gedacht, einer Karriere, und allgemein. Mit "Daredevil" und "Der Anschlag" gingen die Gagen hoch, mit Jennifer Lopez das emotionale Thermometer. Ist nun, in beiden Kurven, erst mal die Bremse eingelegt?

Interview: Ben Affleck: Auf diesem Bild sehen Sie, wie Ben seine JLo anhimmelt. Wenn Sie dem unten stehenden Link folgen, dann sehen Sie ...

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(Foto: Foto: AP)

SZ: Sie haben Jennifer Lopez beim Dreh dieses Films kennen gelernt - und sich sofort in sie verliebt?

Affleck: In der sechsunddreißigsten Szene. Sie können das auf der DVD nacherleben. Drücken Sie in dem Moment auf die Pausentaste, wenn Jennifer sich nach mir umdreht und . . . Nein, im Ernst, es war nicht Liebe auf den ersten Blick. Aber wir waren einander sofort sympathisch. Daran erinnere ich mich. Wir dachten nicht im Traum daran, dass was daraus entstehen würde. Richtig romantisch wurde es auch erst einige Zeit nach der Produktion. Eben auf realistischer Basis. Wenn du verliebt bist, zeigst du dich nicht von deiner natürlichen Seite.

SZ: Wie war La Lopez ohne Maske?

Affleck: Sie ist eine Latina - und die sind . . . Klischees treffen ja manchmal den Kern . . . hinreißend schön, leidenschaftlich, selbstbewusst. Und manchmal ein wenig verrückt. "Loca", wissen Sie. Wie mein Spanisch: mezzo mezzo.

SZ: Das war gerade Ihr Italienisch.

Affleck: Lassen wir das. Ich kenne meine Grenzen.

SZ: Als Sie Ihrer Mutter dann Ihre Superfrau präsentiert haben - darf man sich das vorstellen wie in "Gigli"?

Affleck: Meine Mutter verdrischt mich nicht so oft wie die im Film. Aber sie ruft jeden Sonntag an und fragt, ob schon irgendwelche Babys unterwegs sind. Ich glaube, es ist wichtig, eine gute Beziehung zur Mutter zu haben.

SZ: Apropos Mutter: Die Flirttechnik, mit der Sie im Film brillieren, könnte tatsächlich von der Gigli-Mutter stammen.

Affleck: Sie hätten mich in Wirklichkeit sehen sollen. Ich war, was das Kontakt-Technische bei Frauen angeht, nie raffiniert. Prähistorisch, würde ich sagen, ohne es wie Larry Gigli auf die Spitze zu treiben. Ein dogmatischer Chauvinist wie er war ich nie. Intuitiv hab ich mir gesagt: Tu wenigstens so, als würdest du ihr zuhören.Was mir an der Rolle so gefiel, ist, dass Gigli so erpicht darauf ist, den starken Mann zu spielen. Toughenegger persönlich. Alles unter Kontrolle. Und dabei macht er alles falsch. Auch in der Liebe. Das hab ich aus Erfahrung gut gespielt und mächtig Spaß dabei gehabt.

SZ: Die Medien spielen endlos auf die Hochzeit an. Wie erträgt man den Druck, der dabei entsteht?

Affleck: Man kann entweder alles lesen, besessen von dem, was andere über dich sagen. "Affleck beim Apotheker - nur Sodbrennen? Sieh dir die 7-Uhr-Nachrichten an!" So was kann einen verrückt machen, jeder Schritt wird unter die Lupe genommen. Oder . . . man beharrt nicht darauf, jeden Mist zu berichtigen. Man versteht, dass sich in den Medien das Image spiegelt - nicht die reale Person. Das ist die gesunde Einstellung, die ich dazu habe. Irgendwann wird unsere Hochzeit Schnee von gestern sein, dann wird endlich Ruhe einkehren.

SZ: Ruhe wofür?

Affleck: Die Familie, Mann, die Familie. Ich weiß ja nicht, wie das sein wird, verheiratet zu sein. Aber so stell ich's mir vor. Ich stelle mir vor, dass mir das was bedeutet: Familie, ein Leben zu Hause. Es ist schön, eine gute Karriere zu haben - aber ohne Familie zählt das doch kaum.

SZ: Jennifer Lopez meint, Sie hätten das Zeug zum Präsidenten.

Affleck: Zum Gouverneur von Kalifornien müsste es reichen. Ich finde Politik interessant. Auf dem Höhepunkt der Kampagne setze ich dann die Daredevil-Maske auf. Lachen Sie nicht! Politik könnte mich reizen. Wenn man mir keine Action-Filme mehr anbietet.

SZ: Was noch nicht der Fall ist.

Affleck: Mein nächster Film, "Paycheck" von John Woo, kommt Weihnachten raus. Eine Story vom Bladerunner-Autor Philip K. Dick. Also auch Zukunftspolitik, wenn Sie so wollen.

SZ: Was halten Sie von Arnold?

Affleck: Ich weiß nicht, wo er politisch steht. Außer, dass er Republikaner ist. Ich meine: Ich wähle ja nicht einfach jemanden, weil mir seine Filme gefallen.

Interview: Patrick Roth

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